Dead Space 3

Eis und Schnee als Horror-Stilmittel?

Vorschau Benjamin Kratsch

Schrei gegen den Sturm an

Visceral Games ändern komplett das Setting und den Ton von "Dead Space 3", deshalb vermutlich die Verwirrung der meisten Kollegen. Es ist eben nicht mehr die Ishimura mit ihren engen, dunklen Gängen, die einem Angst einjagen. Angst, weil man nicht weiss was hinter der nächsten Ecke lauert. Und Angst weil der Sound nur ganz leise mitschwingt, man stellenweise eine Schraube zu Boden fallen hören könnte. "Dead Space 3" ist da ganz anders. Es tobt ein Schneesturm, der uns unser eigenes Wort nicht verstehen lässt. Der Sturm verschluckt förmlich Isaacs verzweifelte Rufe. Das fällt bei einer Präsentation auf der rumsigen E3-Pressekonferenz von Microsoft kaum auf, doch Behind Closed Doors mit einer langen Demo wird schnell klar wohin die Entwickler wollen: Der Sound ist wichtig. Statt der Stille aus "Dead Space 2", die immer mal wieder von einem Mark erschütternden Schrei durchstochen wurde, herrscht hier dieser tosende Wind, der unsere Stimme verschluckt. Auch das macht einsam, auch das lässt Isaac wie von der Welt abgekapselt vor sich hintrotten.

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Die Fodder: Ein Arm ab, zwei Beine dran

Faszinierend auch wie Gameplay und Sound ineinander greifen. Wir hören nur dieses Getöse, kein Getapse, kein Gehechel nichts. Vollkommen aus dem Nichts greifen auf der E3 Pregnant an (die heissen wirklich so), hässliche fleischliche Klumpen, die quasi aus mutierten werdenden Müttern entstanden sind. Visceral hat eine ziemlich abstruse Fantasie, da sitzt der Schock beim Anblick schon tief. Eine neue Gegnersorte sind die Fodder, die sich unter Beschuss auf merkwürdigste Art wieder zusammenbasteln. Schiessen wir dem Ding ein Bein ab, holt es zwei neue von umherliegenden toten anderen Necromorph. Unser Exemplar hat nach einem kurzen Gefecht also vier Beine in Schulterhöhe, weil wir ihm die Arme abgeschossen haben und weitere Tentakel im Beinbereich. Sieht nicht nur abstrus aus, sondern hat echte Auswirkungen aufs Gameplay. Denn wenn wir mit dem 211 V Plasma Cutter einfach in die Menge halten, können wir leicht einen Fodder treffen, der dadurch nur noch bedrohlicher wird. Ergo ist schnelles, aber überlegtes Handeln gefragt. Das ist natürlich im Koop-Modus alles etwas einfacher.

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