Dead Space Remake - Test / Review

Exzellente Klassiker-Neuauflage

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox Series X/S

Bald eineinhalb Jahrzehnte nach der Erstveröffentlichung legt Electronic Arts eines der besten Survival-Actionspiele neu auf. Das Remake orientiert sich stark am Original, macht aber nicht nur technisch vieles neu und so manches sogar besser.

Für manche Spieler ist es "Resident Evil 4", andere schwören auf "System Shock 2", "Silent Hill" oder Uralt-Klassiker wie "Alone in the Dark". Welches dieser Spiele für Survival-Horror-Fans am Ende auch immer ganz oben an der Spitze stehen mag, in einer Rangliste der besten Games dieses Genres taucht ein weiteres mindestens sehr weit oben auf: "Dead Space". Nun geht das Spiel von Glen Schofield, der vor wenigen Monaten mit seinem jüngsten Werk "The Callisto Protocol" nicht restlos überzeugen konnte, in einer rundum erneuerten Version auf PC, PS5 und Xbox Series X|S an den Start. In unserem Spoiler-freien Test verraten wir euch, wie gut die Neuauflage geworden ist und ob Fans des Originals und Serieneinsteiger gleichermassen auf ihre Kosten kommen.

Identische Prämisse, mehr Tiefgang

Das Remake von "Dead Space" schreibt die Geschichte des Originals erwartungsgemäss nicht komplett neu. Ihr schlüpft also wie gehabt in die Rolle des Technikers Isaac Clarke, der zu Beginn gemeinsam mit einer Handvoll Begleiter auf dem Bergbauschiff USG Ishimura andockt, um dort einige dringende Reparaturarbeiten durchzuführen. An Bord arbeitet zudem Isaacs Lebensgefährtin Nicole, wodurch die Story eine ganz persönliche Komponente erhält. Die Schäden an der Ishimura kommen allerdings nicht von ungefähr, denn irgendetwas lässt die Besatzungsmitglieder zu grässlichen, untoten Kreaturen mutieren, die alles Menschliche angreifen und töten. Grösstenteils mit Werkzeugen anstelle von Pistole oder Sturmgewehr ausstaffiert, müsst ihr euch in den folgenden zwölf Kapiteln gegen die Necromorphs getauften Biester zur Wehr setzen und sie im wahrsten Sinne des Wortes zerstückeln. Denn ohne gezielt die Körperteile mit euren "Waffen" abzutrennen, könnt ihr euren Gegnern kaum Schaden zufügen.

Screenshot

Die Geschichte des Remakes ist allerdings bei Weitem nicht 1:1 dieselbe. Jede einzelne Sprechzeile, egal ob in den Dialogen oder in den auffindbaren Audiologs, ist neu geschrieben und auch in der komplett lokalisierten deutschen Fassung neu vertont. Ihr könnt zudem deutlich mehr Aufzeichnungen der Besatzungsmitglieder der Ishimura und insbesondere von Nicole finden. Dadurch gewinnen alle halbwegs bedeutenden Charaktere mehr Tiefe - auch die komplett neuen, die es so im Original gar nicht gab. Es wird zudem viel stärker der Zusammenhang mit der Unitologen-Sekte beleuchtet, die vor allem im Nachfolger "Dead Space 2" verstärkt ins Zentrum rückte. Ferner ändert sich bei manchen der Figuren deren Schicksal, sodass selbst ausgewiesene Kenner des Originals Neues und teils völlig Unerwartetes erleben, obgleich der Kern gleich bleibt. Wie in so vielen Survival-Horrorspielen aber ist die Story am Ende, übertrieben ausgedrückt, vor allem schmückendes Beiwerk. Denn die Atmosphäre lebt auch im "Dead Space"-Remake primär von anderen Aspekten.

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