Dead Space Remake - Test / Review

Exzellente Klassiker-Neuauflage

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox Series X/S

Optik auf der Höhe der Zeit

Wir hatten das neue Spiel des "Dead Space"-Schöpfers Glen Schofield bereits mehrfach erwähnt. Während "The Callisto Protocol" die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte, hat es in Bezug auf die Grafikqualität die Nase dann doch ein Stück weit vor dem Remake seines bislang wohl besten Spiels. Was da an Effekten abgefeuert und an Texturqualität geboten wird, ist am Ende schon ziemlich beeindruckend, auch wenn die Performance der reinen Bildqualität nicht gerecht wird. Beim Remake von "Dead Space" ist es in gewisser Weise umgekehrt. Nein, "Dead Space Remake" sieht sehr gut aus und hinkt den allermeisten anderen Spieleproduktionen auf den Current-Gen-Konsolen nicht hinterher. Aber dieses (auch) visuelle "Wow", das das Original damals mit sich brachte, geht dem Remake dann doch ziemlich ab. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Texturen und Effekte erheblich besser und dem Jahr 2023 absolut angemessen sind. Auch die Animationen wirken natürlicher und weniger Tank-artig. Die teils peinlich-wabbelige Ragdoll-Physik bei Necromorphs und menschlichen Leichen gehört nun der Vergangenheit an, wobei die zerborstenen Leiber gelegentlich immer noch etwas zu viel vor sich hin wabern.

Die grössten Stärken stecken jedoch in den weitgehend erstklassigen Licht- und Schatteneffekten und der einmal mehr extrem immersiven Audiokulisse. Man kann sich über die vielen "Fakesounds", metallische Laute, entferntes Grunzen oder tropfendes Wasser aufregen, aber genau das soll man ja auch. Denn dadurch fühlen wir uns ständig unwohl und bedroht, selbst wenn nicht gerade einer der Necromorphs urplötzlich vor uns auftaucht oder laut schreiend auf uns zu rennt. So muss die Soundkulisse in einem Survival-Horrorspiel einfach sein, zumal die Entwickler solche Mittel zwar flächendeckend, am Ende aber nicht überzogen einsetzen. Spielen könnt ihr das Remake auf Konsole übrigens in zwei verschiedenen Grafikmodi, wobei ihr tatsächlich den Performance-Modus wahlweise aktiviert oder abschaltet. Nutzt ihr den Leistungsmodus nicht, bekommt ihr natives 4K und einen allgemeinen Fokus auf die Bildqualität. Schaltet ihr den Leistungsmodus ein, passt das Spiel Auflösung und Detailstufe dynamisch an, um konstante 60 fps zu ermöglichen. Die gibt es im Grafikmodus nicht, wobei die Bildrate stellenweise sichtbar stärker schwankt, aber nie unter 30 fps fallen dürfte. Da die Unterschiede beim Detailgrad der Grafik zwischen den beiden Varianten weitgehend unmerklich sind, ist der Performance-Modus die bessere Wahl. Aber auch im Grafikmodus ist das Remake von "Dead Space" durchgehend einwandfrei spielbar. Wirklich etwas zu meckern gibt es an der technischen Umsetzung jedenfalls nicht.

Fazit

Das originale "Dead Space" war 2008 nicht weniger als eines der bis dato besten Survival-Horrorspiele überhaupt und ist auch heute noch konkurrenzfähig. Das Game noch besser zu machen, ist also nicht gerade eine leichte Aufgabe, doch Electronic Arts ist genau das gelungen. Die Grafik erreicht vielleicht nicht das aktuelle Referenzniveau, ist jedoch trotzdem erstklassig. Der schon im Original fantastische Sound ist insbesondere in Bezug auf die Effekte wie gehabt herausragend, obgleich wir uns als Kenner des Originals an die neuen Stimmen von Isaac, Hammond und Co erst gewöhnen mussten. Vor allem aber modernisiert EA "Dead Space" auch spielmechanisch sinnvoll. In dieser Hinsicht wird das Abenteuer zwar nicht unbedingt besser, hält aber mit vielen kleineren und grösseren Neuerungen das Niveau und erfüllt auch in puncto Komfort und Spielbarkeit das, was Spieler im Jahr 2023 erwarten. Von besagten Neuerungen profitieren allerdings nicht nur die Spieler, die mit dem Remake vielleicht erstmals in die Serie einsteigen. Sie garantieren ungeachtet der zahlreichen nostalgischen Parallelen selbst den Kennern des Originals, dass sich "Dead Space" angenehm frisch anfühlt. Kurzum: eine starke Neuauflage!

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