Detroit: Become Human - Test

Emotional-mitreissende Zukunftsvision

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Viele Wege führen zum Ziel

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Die Geschichte selbst, in deren Rahmen die drei Protagonisten über kurz oder lang aufeinandertreffen, ist durchweg spannend und wendungsreich erzählt. Während euch „Heavy Rain“ und „Beyond: Two Souls“ vorwiegend in Schlüsselmomenten mit konsequenzenreichen Entscheidungen konfrontieren, habt ihr in „Detroit: Become Human“ wesentlich häufiger gravierenden Einfluss. Das gilt sowohl für den Verlauf einzelner Szenen als auch den der Story selbst. Ein packende Verfolgungsjagd über eine stark befahrene Strasse erlebt ihr in vollem Umfang etwa nur, wenn eine bestimmte Wahl trefft. Viele Szenen unterscheiden sich zwar auch in „Detroit“ dann lediglich in Nuancen. Aber allein die Eröffnungsszene, in der Connor einen der Abweichler vom Mord an einem kleinen Mädchen abhalten muss, kann auf sechs Arten enden. Damit ihr euch keine falschen Vorstellungen macht: Nicht jeder alternative Verlauf einer Spielszene ist gleichsam befriedigend. Ähnlich wie in „Heavy Rain“ müsst ihr zudem bewusst „falsche“ Entscheidungen treffen, um einen gänzlich anderen Verlauf zu erwirken. Zumeist ergeben sich die Alternativen aber auf natürliche Weise, wenn ihr etwa unter hohem Zeitdruck entscheidet, ob ihr Hank zur Hilfe eilt oder weiter einen Verdächtigen verfolgt.

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Welche Optionen euch im Spiel zur Verfügung stehen, hängt oft vom Wissen der Spielfiguren ab. In „Detroit: Become Human“ erkundet ihr viel häufiger als in Cages bisherigen Werken die Umgebung nach Hinweisen, die ihr gewinnbringend in den Multiple-Choice-Dialogen einsetzt. Die Informationssuche ist besonders bei den Tatortinspektionen von Connor spannend, gilt aber auch für die beiden anderen Charaktere. In den Umgebungen findet ihr zudem immer wieder Magazine, die mehr über die Hintergründe der Spielwelt verraten. Im Rahmen dessen erfahrt ihr zum Beispiel auch, das leistungsstarke Androiden sogar Profispieler im Sport ersetzen. Gerade bei der Suche nach einflussreichen Informationen ist „Detroit“ vergleichsweise transparent und weist euch immer wieder darauf hin, ob ihr gerade einen alternativen Weg freigeschaltet habt. Etwa undurchsichtiger ist das Beziehungssystem. Wenn ihr auf der Flucht mit Kara und Alice bereitwillig stehlt, um eine Unterkunft für die Nacht zu haben, nimmt euch das Mädchen diese Entscheidung nachvollziehbarerweise übel. So klar ist das aber nicht in jeder Situation. Ausserdem ist nur schwierig abzusehen, wie stark sich ein bestimmtes Verhalten etwa auf die Beziehung zwischen Markus und seinen Verbündeten auswirkt. Um die aber wirklich kaputtzumachen, müsst ihr euch schon anstrengen. Wir haben so manche Entscheidung mit direkten Auswirkungen so sehr bereut, dass wir Kapitel sofort neu starteten. Ganz besonders dann, wenn unsere Wahl zum Tod eines liebgewonnen NPCs führten.

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