Detroit: Become Human - Test

Emotional-mitreissende Zukunftsvision

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Packende Inszenierung

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Während gerade „Beyond: Two Souls“ häufig auf Action setzte, erreicht „Detroit: Become Human“ seine Dramatik viel stärker durch andere Mittel. Es gibt zwar immer wieder mal Verfolgungsjagden oder Faustkämpfe auf Basis von Quick-Time-Events. Das Spiel ist aber in weniger rasanten Szenen mindestens genauso packend. In einem Kapitel wollen wir mit Kara und Alice aus einem Haus entkommen und müssen uns vor dem Besitzer und seinem Gehilfen verstecken. Uns klopfte das Herz dabei bis zum Hals, während wir sekundenlang im Schrank ausharren und irgendwie versuchen, uns unbemerkt zur Treppe durchzuschlagen. Diese Szene erinnert wohl nicht ganz zufällig ein wenig an das gruselige Haus in „Der Tierpräparator“, den ersten und einzigen DLC zu „Heavy Rain“. Auch in einer anderen Szene, in der wir einen Polizisten an der Haustür abwimmeln müssen, erhöhte unseren Pulsschlag massiv.

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Die Dramatik der Szenen kommt nicht zuletzt auch aufgrund der cineastischen Regie zur Geltung, die das Geschehen aus wechselnden Perspektiven zeigt und gekonnt mit Musik untermalt. Die technische Umsetzung zeigt dabei nur kleinere Macken, wenn hier und dort kurzzeitig die Bildrate leicht absinkt oder bestimmte NPCs wie ein Stück Plastik glänzen. Abgesehen davon aber erreicht „Detroit: Become Human“ ein herausragendes grafisches Niveau. Das gilt besonders für die Charaktere, deren Bewegungen bis hin zum ultrarealistischen Abbild der Mimik von echten Schauspielern stammen. Aber auch die Umgebungen kommen gerade im späteren Verlauf mit fotorealistischen Texturen daher. In einigen Sequenzen muss man schon sehr genau hinschauen, um erkennen zu können, dass es sich nicht um gefilmtes, sondern gerendertes Material handelt. Atmosphärische Abstriche müssen Spieler anderer Sprachversionen als der Englischen indes kaum machen. Zwar geht die perfekte Lippensynchronität des O-Tons auf Deutsch oder Französisch verloren. Während die deutsche Fassung der Spiele von Quantic Dream in der Vergangenheit aber immer wieder kleinere Fehlbesetzungen zeigten, haben wir in „Detroit: Become Human“ auch diesbezüglich keinen Grund zur Klage. Das gilt auch für die Spielzeit. Ein Spieldurchgang beschäftigt euch für gut 10 bis 12 Stunden. Dank der vielen Entscheidungsoptionen und unterschiedlichen Handlungsverläufe ist das Spiel wenigstens einen zweiten, wenn nicht gar einen dritten oder vierten Durchgang wert.

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