Detroit: Become Human - Vorschau

Die Qual der Wahl

Vorschau Video Ulrich Wimmeroth Roger Sieber

Kara

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Kara arbeitet in einem heruntergekommenen Viertel von Detroit als Haushaltshilfe bei dem alleinerziehenden Vater Todd Williams. Ein echter Unsympath, der wegen eines Androiden seine Arbeitsstelle verlor, von der Frau verlassen wurde und sich daraufhin in Selbstmitleid und Drogenkonsum flüchtet und den aufgestauten Frust an seiner kleiner Tochter Alice auslässt. Als Todd dann nach einem erneuten Wutanfall die Treppe zum Kinderzimmer hochgeht, um Alice "Manieren beizubringen" wisst ihr, dass ihr jetzt besser eingreifen solltet. Oder ihr macht es eben nicht und seid ein braver Android, der auf Befehl still an einem Fleck stehen bleibt. Das Resultat ist allerdings wenig erfreulich und endet mit dem drastisch und emotional inszenierten Tod von Alice. Entscheidet ihr euch etwas zu unternehmen, wird der Ausbruch aus der Programmierung clever visualisiert, in dem ihr eine symbolische Wand durch das wiederholte Drücken einer Taste durchbrecht. Was nun folgt, bleibt gewohnt vollkommen euch überlassen. Ihr könnt den Dialog mit Todd suchen und versuchen ihn zur Räson zu bringen oder Alice in Schutz nehmen und gemeinsam die Flucht antreten. Überredungskunst bringt leider keinen Erfolg, zumindest nicht bei den von uns gewählten Dialogoptionen, und so muss Kara versuchen, sich aus dem Haus zu schleichen oder auf direkten Konfrontationskurs zu gehen. Mit ein bisschen Geschick beim Tastendrücken kommt es aber nicht so weit, Kara flieht mit Alice aus dem Haus und die Szene endet mit einer Busfahrt ins Ungewisse. Nur eine von einer Vielzahl an Möglichkeiten, wie der Kara-Abschnitt verlaufen und enden kann. Habt ihr euch zu Beginn mehr um Alice gekümmert und dem angsterfüllten Mädchen genau zugehört, habt ihr einen Schlüssel bekommen. Wenn ihr dann noch das Haus durchsucht und die Schublade gefunden habt, zu der der Schlüssel passt, könnt ihr einen Revolver an euch nehmen und Todd einfach umlegen. Hätten wir ehrlich gesagt auch gerne gemacht. Denn, dass Todd ein Widerling ist, wurde schon ganz am Anfang des Kapitels deutlich gemacht. Das beginnt in einem Apple-ähnlichen Cyberlife-Store, in dem Todd seine Kara von der Reparatur abgeholt hat. Und als der Verkäufer meinte, das Modell sei aber ganz schön zugerichtet worden und Todd nur ein unglaubwürdiges "Es war ein Unfall" murmelt, wussten wir schon ganz genau mit was wir es zu tun bekommen.

Fazit

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"Detroit: Become Human" erzählt nicht nur eine spannende Science-Fiction-Geschichte über mögliche Konsequenzen von allzu menschlicher künstlicher Intelligenz, sondern scheut sich auch nicht im Kontext unbequeme Dinge, wie Kindesmissbrauch, häussliche Gewalt oder blinden Hass auf Andersartige zu thematisieren. Das verleiht dem optischen Hochglanzprodukt aus der Quantic Dream-Schmiede für interaktive Spielfilme einen echten Tiefgang und macht eure, meist moralisch schwer zu verdauenden, Entscheidungen wirklich bedeutsam für die Handlung.

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