devolo Magic 2 - Hardware-Test

A Kind of Magic?

Hardware: Test Beat Küttel

Alltagstest und App

Und damit wären wir auch schon mitten im Alltagstest. Dass die Abdeckung und der Hand-Off etwa beim Herumlaufen mit dem Smartphone problemlos klappt, ist sehr erfreulich. Doch wie sieht es mit der Geschwindigkeit aus? Im Gegensatz zu früheren devolo-Produkten, die maximal 1200Mbps versprachen, trumpft Magic 2 hier mit dem doppelten Wert, also 2400Mbps auf. Natürlich hat kaum jemand eine derart schnelle Internetleitung, doch der zusätzliche Speed hat durchaus seine Berechtigung. Einerseits ist man so wieder ein Stück zukunftssicherer. Andererseits ist der Wert von 2.4Gbps eine theoretische obere Grenze, die allenfalls unter Laborbedingungen erreicht wird. Im wahren Leben geht, wie bei allen anderen WLAN-Lösungen auf diesem Planeten auch, einiges an Speed verloren, und man kann daher nie genug “Reserve” haben. Einerseits macht euch natürlich die Distanz, welche das Signal in der Luft von der Aussenstation bis zu eurem Endgerät zurücklegt (sofern nicht per LAN verbunden), zu schaffen, von Wänden ganz zu schweigen. Auch die üblichen Verdächtigen, die Interferenzen auf der gleichen Frequenz verursachen, knabbern an eurem Speed. Bei der von devolo verwendeten Lösung gibt es aber noch einen anderen potenziellen Bremsklotz: Eure Stromleitung. Denn je länger der Weg von der Basis zur Aussenstation ist, desto mehr Geschwindigkeit geht verloren. Zudem sorgen eingesteckte Elektrogeräte für zusätzlichen Geschwindigkeitsverlust. Gut also, wenn hier Reserven vorhanden sind. Das alles klingt jetzt aber deutlich dramatischer, als es tatsächlich ist. Denn "devolo Magic 2" muss sich in Sachen Speed wahrlich nicht verstecken. Ja, es gibt Verluste, aber devolo spielt hier dennoch ganz oben mit. Wir haben das Setup in einem zweistöckigen Haus mit knapp 200 Quadratmetern getestet, und hatten dabei natürlich alle möglichen Geräte nebenbei am Laufen. Zwar ist der Speed-Drop von einer 1GB/s-Leitung kommend in den entlegensten Ecken sehr gut messbar, aber auch dort blieb alles locker im dreistelligen Mb/s-Bereich. WLAN-Speeds von “nur” 150 Mb/s klingen nun erst einmal verheerend. Doch erstens ist das im Vergleich mit anderen Lösungen immer noch absolut top. Und zweitens waren das die Minimum-Werte, die wir gemessen haben. Natürlich werdet ihr schauen, dass ihr zum Beispiel in eurem Wohnzimmer eine Steckdose verwendet, die näher an eurer PlayStation steht, und entsprechend deutlich schnellere Geschwindigkeiten dürft ihr erwarten.

Screenshot
Magic 2 WiFi Multiroom (devolo)

Wenn ihr selber schauen wollt, wie euer ausgebautes devolo-Netzwerk so läuft, so könnt ihr das auch mit den Tools des Herstellers selber tun. Einerseits gibt es von devolo für euren PC das devolo Cockpit, andererseits findet ihr in den App Stores dieser Welt auch die “Home Network”-App. Diese tut zwar was sie soll und lässt einen auch einiges konfigurieren, könnte allerdings vom Aufbau her noch etwas Feintuning vertragen. Nichtsdestotrotz, ihr habt so euer mittels “Magic 2” erweitertes Netzwerk im Blick und unter Kontrolle.

Fazit

“devolo Magic 2” hält, was es verspricht. Dank dem verwendeten G.hn-Standard wurde die Abdeckung im Vergleich zu Vorgänger-Produkten noch einmal erhöht, und auch in Sachen Speed muss sich devolo hier vor niemandem verstecken. Dazu kommt noch die einfach Einrichtung und die Tatsache, dass alle Adapter den Steckdosen-Platz, den sie beanspruchen, durch eine eingebaute Steckdose wieder kompensieren. Doch nichts im Leben ist perfekt, und daher gibt es auch hier einige Punkte zu beachten oder gar zu beanstanden. Ein neuer Standard bedeutet wie in diesem Fall eben auch nicht mehr wie früher gegebene Kompatibilität mit älteren devolo-Geräten. Das war in letzter Zeit ein gutes Verkaufsargument. Doch wer sich wie hier getestet das “Multiroom Kit” holt, der braucht seine allenfalls vorhandenen älteren Adapter nicht mehr, es sei denn, er wohnt in einem Schloss. Aber in einer normal grossen Wohnung oder einem Haus seid ihr hiermit auch über mehr als ein Stockwerk hinweg bestens abgedeckt und versorgt.

Screenshot
Magic 2 WiFi Multiroom (devolo)

Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass “devolo Magic 2” auch nur in wirklich grossen Wohnungen oder Häusern tatsächlich Sinn ergibt. Denn für eine 80qm-Wohnung braucht man einfach nicht so eine grosse Abdeckung, die ja auch entsprechend kostet. Denn mit deutlich über 300 Franken für das Kit ist man zwar durchaus im Preisrahmen anderer Mesh-Lösungen, aber es ist halt eine Menge Geld. Entsprechend bietet sich dann für ein kleineres Zuhause auch eine simplere und günstigere Lösung an. Wer sich aber vom Preis nicht abschrecken lässt und etwas grosszügiger wohnt, der sollte sich bei WLAN-Abdeckungsproblemen “devolo Magic 2” unbedingt mal näher ansehen. Internet vom Keller bis unters Dach und auch auf dem Gartensitzplatz, hohe Geschwindigkeit und einfachste Handhabung sprechen eine deutliche Sprache. Das grösste Kompliment, das man diesem wirklich gelungenen Stück Hardware machen kann, ist, dass es im Alltag absolut nicht auffällt. Und genau so soll es beim Internet ja sein: Es soll da sein, ohne dass man einen weiteren Gedanken daran verschwendet, und genau das liefert uns “devolo Magic 2”.

Pro

  • Top-Geschwindigkeit
  • makellose Abdeckung in unserem Test
  • Kinderleichte Installation
  • Mesh-Netzwerk-Lösung

Kontra

  • saftiger, bzw. Preis-Leistung (gerade in kleineren Wohnungen) nicht optimal
  • mehr LAN-Ports wären nicht verkehrt
  • nicht rückwärtskompatibel mit den alten devolo-WiFi-Adaptern
  • (optionale) App nicht ganz ausgereift

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