Der Stil: Art-Design aus dem Himmel
Die Texturen sind scharf, die Effekte edel, auch wenn sie Blizzard-typisch nicht gerade in neue Grafikdimensionen vorstossen. Der Grafikstil von "Diablo 3" ist old-fashioned, aber doch mit einem gewissen neuen Drive. Licht- und Schattenspiel wirken auf Konsole sogar einen Tick schärfer als auf dem PC. Insbesondere wenn sich gleissende Zaubereffekte durch dunkle Dungeons fressen. Der Wasserfarbenlook ist nicht so fröhlich und bunt wie in einem "Starcraft", sondern hat eher etwas Schwermütiges, Bedrückendes. Pflanzen sind verdorrt, Bäume leicht gräulich, der Tod hängt in den Ästen.
Generell werdet ihr „Diablo 3“ weniger des Spiels an sich erleben wollen, sondern auf Grund seines fantastischen Art Designs und der ergreifenden Geschichte. Das Gameplay ist klassisches Hack’n’Slay, welches mitunter recht ermüdend wirken kann, aber die Charaktere treiben euch weiter. Leah beispielsweise entwickelt sich als wichtige Figur, denn sie ist die Tochter von Hexe Adria – und die war in "Diablo 1" für den Verkauf von allerlei magischen Accessoires zuständig. Das sind allerdings Informationen, die gut versteckt sind und vor allem den aufmerksamen Spieler belohnen sollen. So müssen wir Leah zu einer verlassenen Hütte folgen, dort einen Geheimgang entdecken, im Keller ein paar Schergen inklusive erstem Mini-Boss legen und finden dann einen Familienbaum und diverse Tagebücher, die Leahs herzzerreissende Geschichte enthüllen. Toll Blizzard, wirklich schön mit welcher Detailvernarrtheit ihr hier rangeht. Generell ist es übrigens so dass die NPCs deutlich auf eure Verhalten reagieren: Leah wirft sich uns um den Hals als wir sie retten, ein Bürgermeister hingegen droht mit dem Henker, als wir seiner Bitte“ um Respekt vor der Obrigkeit verbal bespucken. Diese Momente sind es, die „Diablo 3“ ausmachen. Wer das Spiel, seine Atmosphäre und die Geschichte geniessen will, sollte also lieber alleine spielen. Der Koop hingegen ist wunderbar geeignet für launiges Monster-Kloppen mit ein paar Freunden.