Diablo IV - Test / Review

Jetzt wird's richtig düster: Wir ziehen zum vierten Mal gegen den Höllenfürsten ins Feld

Test Video Steffen Haubner getestet auf PC

Mit Veränderungen ist das so eine Sache. Man schätzt die Abwechslung und freut sich, wenn Altbewährtes durch neue Ansätze bereichert wird. Wer will schon immer wieder das Gleiche vorgesetzt bekommen? Andererseits tut man sich oft schwer mit Innovationen, vermisst Vertrautes und hadert mit neuen Funktionen, deren Sinn nicht einleuchten mag. Jeder Gamer kann ein Lied davon singen, während Entwickler damit leben müssen, entweder für mangelnden Mut kritisiert zu werden oder dafür, den "wahren" Geist eines Franchises verraten zu haben. Eine Serie wie "Diablo" ist in dieser Hinsicht noch einmal ein besonderer Fall, lebt sie doch von einem gewissen repetitiven Element - einer fast schon rituellen Wiederholung bestimmter Spiel-Elemente, die einen grossen Teil des Reizes ausmacht.

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Lilith, die Erschafferin von Sanktuario, sucht die heimische Bevölkerung heim und führt - wie könnte es anders sein? - Böses im Schilde

Als wir mit unserem frisch erstellen Barbaren losziehen, stellt sich dieser ganz spezielle "Diablo"-Flow bereits nach wenigen Minuten ein. Horden von Feinden - Skelette, Untote, Untiere und Dämonen aller Art - strömen aus allen Himmelsrichtigen herbei. Stets mit einem Auge auf unsere mehr oder weniger rot gefüllte Lebenskraftkugel auf der linken Seite der Funktionsleiste am unteren Bildschirmrand, kämpfen wir uns Stück für Stück voran und sammeln Items ein, die von getöteten Widersachern fallen gelassen werden oder in Schatztruhen und anderen Behältnissen verborgen sind. Zwischen den Scharmützeln statten wir unseren Charakter mit den besten Rüstungen, Waffen und magischen Gegenständen aus, die wir bei uns tragen. Die lassen sich auch aufwerten, wofür wir allerdings unterwegs fleissig diverse Materialien einsammeln müssen.

Unser liebster Zeitfresser ist zurück!

Auf diese Art sind im Handumdrehen zwei Stunden vergangen, und wir halten kurz inne, um uns zu fragen, ob wir in der Battle.net-Oberfläche nicht doch aus Versehen den Vorgänger gestartet haben, so angenehm vertraut fühlt sich das alles an. Dass wir uns tatsächlich in "Diablo IV" befinden, bemerken wir eigentlich nur an Details. Zum Beispiel daran, dass man Ausrüstungsgegenstände nun leichter vergleichen kann. Neue, besonders starke Waffen und Rüstungsteile werden hervorgehoben. Ein "Vergleiche"-Button bringt im Zweifel Klarheit über Werte und Boni, die uns das Überleben in Sanktuario erleichtern, das in den ersten Stunden als eisige Einöde vor uns liegt.

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Alle Ausrüstungsgegenstände lassen sich recht komfortabel verwalten und beispielsweise mithilfe eines Schmiedes aufwerten

Der Ort des Geschehens wird gleich zu Beginn von Dämonen, Untoten und Untieren aller Art geflutet. Wie gewohnt schnetzelt man sie im Dutzend nieder, taucht von Zeit zu Zeit in verschlungene Dungeons ab oder steht gelegentlich stärkeren Gegnern oder mächtigen Bossen gegenüber, die dämonische Helfer aus dem Boden wachsen lassen und für die man einiges an Ausdauer und Heiltränken braucht. Die erscheinen auch in der mittleren Schwierigkeitsstufe zuverlässig, wenn man sie am dringendsten braucht. So richtig herausfordernd ist das für "Diablo"-Veteranen nicht, die sollten nach Möglichkeit von Anfang an einen Gang höherschalten. Looten, Beute machen und gleich wieder den eigenen Kämpfer aufstufen - darum geht es auch im vierten Teil des diabolischen Epos.

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Gerade in engen Dungeons wird es mitunter unübersichtlich

Die Geschichte dreht sich allerdings diesmal zunächst gar nicht um den Deibel selbst, sondern um die Dämonin Lilith. Die hat den Ort des Geschehens, eine erdähnliche Welt zwischen Hohen Himmeln und Brennenden Höllen, selbst erschaffen. Nun herrscht dort sehr zum Unwillen Liliths Krieg, weshalb sie sich die Freiheit nimmt, Sanktuario gemeinsam mit dem Engel Inarius endgültig ins Verderben zu stürzen, um dem Treiben ein Ende zu machen. Eine recht seltsame Vorstellung von Appeasement-Politik, aber so sind Dämonen nun mal. Die Einwohner ganzer Ansiedlungen verwandelt Lilith kurzerhand in marodierende Höllenhorden, während Inarius seinerseits Heere aus dem Boden stampft, um Diablo persönlich vom Thron zu stürzen und zu töten.

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