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Drei Regeln für gute Games Lokalisierung

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Ein grossartiges Game hat eine ebenso grossartige Grafik. Es präsentiert Charaktere, mit denen sich der Gamer identifiziert, und besitzt eine interessante Spielidee. Grossartige Games sind Gesamtkunstwerke, die von der Atmosphäre leben, die sie erzeugen. Lokalisierungsteams müssen das berücksichtigen, wenn sie Spiele für einen anderssprachigen Markt aufbereiten. Es gibt eine ganze Reihe von Regeln, die sie bei ihrer Arbeit beachten sollten. Drei dieser Regeln betreffen die Themen "Übersetzung", "Synchronisation" und "Identifikation".

Lokalisierung nennt sich der Prozess, mit dem ein Produkt wie etwa ein in den USA entwickeltes Game für den deutschen, japanischen, chinesischen Markt aufbereitet wird. Dazu wird natürlich Text im Game übersetzt. Das kann durchaus misslingen. Ist etwa in einem Fussball-Game von "Elfmeterscheissen" die Rede, bringt das mit Sicherheit einen ungewollten Lacherfolg. Ähnliches gilt für einen "lädierten Schwengel der Hurtigkeit", der im Game "Diablo 2" als Waffe diente. Solche Übersetzungen sind ärgerlich und können dem Image des Spiels und der Entwickler schaden. Noch ärgerlich sind jedoch Übersetzungsfehler, die den Spielfluss hemmen, weil man einfach nicht weiss, was gemeint ist:

  • Soll ein Autofahrer im Game "Saints Row" beispielsweise  "2 Sekunden auf Sendung bleiben", hat man als deutscher Gamer eventuell einen Fahrer mit voll ausgerüstetem Rundfunkstudio im Auto vor Augen. Was eigentlich gemeint ist: Man soll das Auto zwei Sekunden lang in der Luft halten. Die vom Englischen ins Deutsche zu übersetzenden Wörter "On Air" waren hier der Knackpunkt.

Im letztgenannten Beispiel kann die missglückte Übersetzung den Spielfluss empfindlich stören, weil eine für das Spiel wichtige Anweisung nicht korrekt beim deutschen Gamer ankommt. Ein "Elfmeterscheissen" mag noch irgendwie toleriert werden, weil a) immerhin jeder weiss, dass "Elfmeterschiessen" gemeint ist, und weil b) das Spiel vielleicht ansonsten sehr gut ist. Hindert eine schlechte Übersetzung den Gamer am Weiterspielen, entsteht dagegen schnell Frust. Der Gamer wird aus dem Spiel herausgerissen, muss eventuell im Internet suchen, was eigentlich gemeint ist. Da besteht dann stets die Gefahr, dass der Spieler das Game verlässt, um gar nicht mehr zurückzukehren.

Regel: Die Übersetzung darf den Spielfluss nicht hemmen!
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