Doom 3 VR - Test / Review

Die bluttriefende Marsmission entert die Virtual Reality

Test Video Steffen Haubner getestet auf PlayStation 4

"Welcome to Mars! First time?" No, definitely not. Schon 2005 hatten wir das Vergnügen, als frischgebackener Marine in die Forschungsanlage der "Union Aerospace Corporation" geschickt zu werden - damals noch auf der rund drei Jahre zuvor erschienenen Xbox, für die Vicarious Visions eine leicht abgespeckte Version der ein Jahr vorher veröffentlichten PC-Fassung von id Software entwickelt hatte. 2012 brezelte Bethesda die damals bereits acht Jahre alte Urversion für PC, Xbox 360 und PS3 auf. Auf dieser "BFG Edition" beruht auch die abermals überarbeitete VR-Variante inklusive der mehrsprachigen Tonspur. Schon damals hatte der Zahn der Zeit dem einstigen Grafikspektakel, für das 2004 so mancher Gamer Hardware-technisch aufgerüstet hatte, merklich zugesetzt. Kantige Figuren, sperrige Animationen und mittelprächtige Texturen wurden allerdings durch die einzigartige und, so viel darf man vorwegnehmen, auch heute noch beeindruckende Lichtdramaturgie wettgemacht.

Vorausgegangen ist der aktuellen Neuerscheinung eine inoffizielle Mod für das Oculus-Quest-System, die man bei id Software wohl für eine so gute Idee hielt, dass man sich an eine Fassung für PSVR machte, die jetzt bei Bethesda erschienen ist. Neben dem Hauptspiel umfasst die VR Edition die Erweiterungen "Resurrection of Evil" und "The Lost Mission", all das eigens für die PSVR-Technologie überarbeitet. Okay, genau genommen musste man wohl weder bei id noch bei Bethesda jemanden von der VR-Technik überzeugen, schliesslich gehören beide längst zu den notorischsten VR-Wiederholungstätern. "Doom VfR", "Fallout 4 VR", "Skyrim VR" und "Wolfenstein: Cyberpilot" sind da Beweis genug und legen nahe, dass beide Parteien wissen, was sie da tun.

Déjà-vu auf dem Mars

Screenshot

Die lieben Kollegen. Den Empfang am neuen Arbeitsplatz hatten wir uns irgendwie freundlicher vorgestellt.

Also Brille auf und rein ins Gemetzel! Auf dem Mars werden wir erst einmal ziemlich mürrisch empfangen. Kein Wunder angesichts einer klaustrophobischen Forschungsstation, in deren fensterlosen, mit allen möglichen Röhren und Schläuchen durchzogenen Gängen man sich immer wieder verläuft. Welcher Architekt der Hölle denkt sich so etwas aus? Unser Auftrag lautet, in diesem Gewirr einen Wissenschaftler zu suchen. Da kommt es - wer hätte es geahnt? - zu einem Unfall, und der gerade Gefundene geht direkt in Zombiemanier auf uns los. Alle anderen humanoiden Zweibeiner werden entweder ziemlich schnell zu Opfern oder verwandeln sich ebenfalls in Untote. Kurz gesagt: Gemütlicher ist die Situation dadurch nicht geworden, aber wir müssen das Beste daraus machen und auf uns allein gestellt überleben. Mehr oder weniger sinnlos rennt man von hier nach dort, erklimmt Leitern oder hüpft über Abgründe, und immer wieder lassen sich Schleusen nicht öffnen, weil man gerade nicht die richtige Zugangskarte im Kampfdress hat. Diese aber findet sich unter Garantie eine Granatenwurfweite oder zwei bis drei zerplatze Zombieköpfe entfernt. Alternative Routen oder Lösungswege? Wer dergleichen erwartet, hat sich im Spiel geirrt.

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