Doom - Beta-Special

Der König der 90er will seinen Thron zurück

Vorschau Benjamin Kratsch

ID Software hat 1993 das Shooter-Genre quasi im Alleingang erfunden, doch können die Texaner 2016 mit Quad-Damage, Super-Shotgun und Flugdämonen gegen „Battlefield 5“ sowie "Call of Duty: Ghosts 2" bestehen und sich den Thron zurückerobern? Wir haben ein paar rasante Stunden in der Multiplayer-Beta verbracht. „Doom“ im Beta-Review.

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„Doom“ ist der kreativste und chaotischste Shooter, den ihr je angefasst habt. In der Beta laufen brillantes Leveldesign, smarte Waffenbalance und völlig absurde Ideen so gut zusammen, wie wir das schon länger nicht mehr erlebt haben. Es ist quasi die Anti-These zu Spielen wie „Star Wars Battlefront“, die in erster Linie Jedermann glücklich machen und auch wenig fähigen Schützen Erfolgsgeheimnisse bescheren wollen. Deshalb gibt’s hier Aimbot-ähnliche Raketen wie den Ionen-Torpedo, der einmal anvisiert selbst sein Ziel findet. Ganz anders bei „Doom“: Raketen sind nicht zwingend selten, aber sie haben einen deutlich niedrigeren Explosionsradius, als man vermuten könnte. Verfehlt ihr den Gegner, kratzt ihr ihn vielleicht an, doch weil dieses Spiel so verdammt schnell und chaotisch ist, wird mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sogleich ein anderer abstauben. „Doom“ ist so stark auf Speed getrimmt, wie kaum ein anderer Shooter. All seine Elemente sind auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt. Es gibt keine schulterhohen Mauern, die Schutz bieten, das Spiel zwingt euch zum Dodgen und Springen, um Schüssen zu entrinnen.

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Dieser „Need for Speed“ der Texaner manifestiert sich auch im Waffendesign, insbesondere der Static Cannon. Eine Waffe, die theoretisch unentwegt feuern kann, aber eben nur, wenn ihr euch bewegt. Bleibt ihr stehen, verstummt der Lauf. Rennt ihr wieder los, laden sich die Geschosse elektrisch auf. So ist es nicht verwunderlich, dass die Static Cannon in der Beta schnell zum Liebling der Profis und Veteranen mutiert. Ihr müsst die Level kennen, jede einzelne Ecke, jede Kurve, jede Sprungmöglichkeit, nur so könnt ihr in Bewegung bleiben. Das Leveldesign an sich gibt das her, fordernd ist es aber trotzdem und genau deshalb so spassig. „Doom“ ist eben ein bisschen anders als der Shooter-Standard, ein bisschen krasser im Design auch als „Call of Duty: Black Ops 3“ oder gar „Advanced Warfare“, obwohl diese Spiele ihre Serie bereits deutlich rasanter gemacht haben. Ob der bärenstarken Konkurrenz ist es mutig von Bethesda am Old-School-Design festzuhalten: Es gibt keine Attachments, keine Visiere, keine hunderten Waffen. Stattdessen drei Klassen und in der Alpha sechs Wummen: Plasma Rifle, Repeater, Rocket Launcher, Vortex Rifle, Static Cannon und den Klassiker, die Super Shotgun. Dafür fährt die Reinkarnation des Shooter-Königs vergangener Tage aber ein paar spannende Gadgets auf, wie beispielsweise Teleport-Granaten.

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