Macht euch bereit für ein Kamehameha! "Dragon Ball: Sparking! Zero" lockt mit "Tenkaichi"-Nostalgie und jeder Menge Fanservice. Aber wie gut ist der Anime-Prügler wirklich?
"Dragon Ball" - das ist für viele weitaus mehr als nur ein Anime oder ein Manga. Es ist eine wohlige Kindheitserinnerung. Viele verbinden damit Stunden vor dem Fernseher oder am Comic-Buch - oder eben auch mit Spielen wie "Dragon Ball Z: Budokai Tenkaichi". Das am 11. Oktober 2024 erscheinende "Dragon Ball: Sparking! ZERO" schlägt in diese Kerbe und bringt actionreiches Gameplay, Anime-Nostalgie sowie Fanservice unter einen Hut.
Dragon Ball pur!
Einen klassischen Story-Modus gibt es in "Dragon Ball: Sparking! Zero" allerdings nicht. Stattdessen greift das Spiel wichtige Kämpfe in Episodenform auf und rückt dabei Charaktere wie Son Goku, Son Gohan oder auch Vegata in den Mittelpunkt. Besonderes Highlight sind zweifellos die Episoden rund um Son Goku Schwarz aus dem "Dragon Ball Super"-Universum. Die Episoden greifen die wichtigsten Geschichten wie etwa die Cell-Saga in verkürzter Form auf.

Zur Darstellung der Hintergründe kommt dabei ein Mix aus Standbildern, Sprachausgabe und kurzen Zwischensequenzen zum Einsatz. Die Präsentation ist ordentlich, hätte für unseren Geschmack aber noch umfangreicher ausfallen dürfen. Schliesslich lebt speziell der Anime von seinen grossen Momenten: Diese hätte man auch im Spiel noch stärker integrieren können. Dennoch ist der Wiedererkennungswert enorm. Wenn sich beispielsweise Son Goku im Kampf mit Cell für seine Freunde opfert, läuft uns auch weiterhin ein Schauer über den Rücken.
In Sachen Sprachausgabe wählt ihr zwischen dem japanischen Original oder der englischen Übersetzung. Eine deutsche Tonspur gibt es leider nicht. Hier müsst ihr auf Untertitel zurückgreifen.
Auf dem Schlachtfeld
Spielerisch erinnert "Dragon Ball: Sparking! Zero" auf den ersten Blick stark an den Klassiker "Dragon Ball Z: Budokai Tenkaichi". Ihr steuert also eure Spielfigur aus einer Verfolgerperspektive, stürmt oder fliegt auf Tastendruck auf euren Gegner zu und setzt im Nahkampf zu Schlag- und Trittkombinationen an. Durch das Halten der Schultertaste ladet ihr eure Ki-Anzeige auf und entfesselt so mächtige Aktionen wie etwa Son Gokus Kamehameha. Jeder Charakter besitzt individuelle Fertigkeiten und spielt sich dadurch ein wenig anders.

In der Offensive müsst ihr also Angriffssalven zunächst aufladen und dann entsprechend ins Ziel bringen. Dadurch entsteht ein zunächst ungewohnter Rhythmus aus Attacken und Pausen zum Aufladen des Ki-Vorrats. Dauerfeuer funktioniert hier also nicht, vielmehr müsst ihr gelegentlich Timing und Taktik walten lassen. Geratet ihr in die Defensive, sind ebenfalls gute Reflexe gefordert. Direkte Attacken blockt ihr kurzerhand ab, könnt aber auch im rechten Moment kontern und euch so etwa hinter eure Gegner teleportieren. "Dragon Ball: Sparking! Zero" erweist sich dabei als enorm schnell und actionreich.

Wie im Anime prügelt ihr euer Gegenüber durch Gebäude oder Felsformationen. Und hier gibt es auch ein erstes Problem: Nicht selten bleiben Charaktere in der Umgebung stecken und müssen sich erst wieder in Position bringen. Auch die Kamera ist hier nicht immer auf der Höhe, und so verliert man immer wieder den Überblick. Auf Distanz offenbaren die Computerhelden zudem regelmässig ihre Schwächen und agieren zu passiv. So sind die flotten und durchaus hübschen Kämpfe zwar durchaus unterhaltsam, mitunter jedoch auch schwer zu lesen und nicht so nachvollziehbar, wie sie eigentlich sein sollten. Das stört natürlich das Gesamtbild und den Spielspass.