Visionäre Story, Präsentation und Fazit
Wie bereits erwähnt, spielt die Geschichte zur selben Zeit wie die des Erstlings, und es gibt daher durchaus Überschneidungen. Da ihr als Zauberin in der Regel allein unterwegs seid, wird die Story entweder durch gefundene Schriftstücke oder aber durch Visionen fortgeführt, die ihr bei Zwischenstopps am Lagerfeuer nach allen paar Levels habt. Gelegentlich kommen auch eure Widersacher in Zwischensequenzen zu Wort und verraten kleinere Infoschnipsel. Das Pacing ist dabei gut gelungen. Man hat nie das Gefühl, zu lange Story-Sequenzen durchlaufen zu müssen, und man wird mit der Zeit auch mit moralischen Fragen konfrontiert. Es gilt Entscheidungen zu treffen, die sogar einen Einfluss auf den Ausgang des Spiels haben. Präsentiert wird das alles erneut in einem extrem gut gelungenen Pixel-Look aus einer Top-down-Perspektive, optimal für die Übersicht beim Puzzeln. Nicht immer ganz ideal ist hingegen die optische Hervorhebung insbesondere von Schaltern. Es passierte gleich mehrere Male, dass graue Schalter auf grauen Platten einfach derart unauffällig waren, dass sie uns erst gar nicht aufgefallen sind. Entsprechend haben wir zuerst anderweitig eine Lösung gesucht, nur um dann bei ganz genauem Hinschauen zu merken, dass da doch noch irgendwo ein Schalter ist. Das könnte man vielleicht besser lösen, ansonsten ist das optische Design aber sehr gelungen. Bezüglich akustischer Untermalung kommen viele aus dem ersten Teil bereits bekannte (und gelungene) Themen zum Einsatz, jedoch auch neue Melodien haben es ins Spiel geschafft. Vertonte Sprachausgabe wird von einer weiblichen Erzählstimme geboten. Die erreicht zwar etwa auf Deutsch nicht ganz das Niveau wie in einer AAA-Produktion, macht allerdings einen kompetenten Job, ohne die Atmosphäre auf die nächste Stufe zu heben.
Abschliessend bleibt zu sagen, dass "Dungeons of Dreadrock 2: Das Geheimnis des toten Königs" auf die Tugenden des Vorgängers aufbaut, statt sie über Bord zu werfen. Angesichts der Tatsache, dass einer der wenigen Kritikpunkte an jenem Spiel war, dass es ruhig noch länger hätte dauern dürfen, ist das in unseren Augen eine weise Entscheidung. Der Look ist gelungen und zeitlos, die Puzzle-Ideen sind dem Entwickler ganz offensichtlich noch nicht ausgegangen, und auch die Story vermag zu überzeugen. Dazu noch diverse kleine Verbesserungen sowie schon beim Vorgänger ein gelungenes, mehrstufiges Hint-System, fertig ist die Fortsetzung, die ebenso überzeugen kann. Wer in Dungeons lieber seine grauen Zellen anstelle von reiner Muskelkraft einsetzt, sollte sich "Dungeons of Dreadrock 2" (genau wie den ersten Teil) auf keinen Fall entgehen lassen. Vorerst ist der Titel nur auf der Nintendo Switch erhältlich, gefolgt von der PC-Version im Dezember und weiteren Plattformen nächstes Jahr. Aber egal ob jetzt oder später: Puzzle-Fans sollten sich diesen Leckerbissen nicht entgehen lassen!