Das ganz grosse Kino
Gross auftrumpfen könnte “Dust 514” nun mit den Spielmodi. Wir erinnern uns an “MAG”, wo auf der nach heutigen Massstäben gemessenen nicht mehr ganz so leistungsfähigen Playstation 3 beachtliche 128 Gamer gegen 128 andere Zocker antreten konnten. Nebenbei: Das PC-Game “Planetside 2” sprengt hier alle bisherigen Grenzen mit zweitausend Spielern pro Gefecht. Wie dem auch sei, viele haben gehofft, dass die Zahl im Spieltitel ein Hinweis auf die Anzahl Spieler pro Kampf sein könnte. Momentan bleibt es aber bei der Hoffnung.
Von der Hoffnung nun zurück zu den Fakten. In Sachen Spielmodi bietet “Dust 514” erwartungsgemäss die Standardkost: Team-Deathmatch und zwei Capture-and-Hold-Spielmodi, in denen um die Kontrolle eines oder mehrerer Punkte gekämpft wird.
Richtig glänzen kann der Free-to-Play-Shooter aber in den beiden Modi Factional Warfare und Planetary Conquest, abgekürzt FW bzw. PCQ, da hier die EVE-Piloten miteingebunden werden - ein Feature, das man so von anderen Spielen nicht kennt. Die Piloten können aus dem Weltraum heraus vernichtende Orbitalschläge auf das Schlachtfeld regnen lassen.
Mussten sich die Söldner am Boden die Orbitalschläge selbst verdienen, indem sie im Kampf War-Points angehäuft haben, so hat sich der Mechanismus mit dem Dezember-Update geändert. Neu müssen die EVE-Piloten durch das Einnehmen und Halten eines Satelliten den Orbitalschlag selber verdienen. Mit diesem Mechanismus entschärft sich die bis anhin langweilige Situation für die Piloten etwas. Denn so müssen sie nicht einfach in der Nähe des Planeten warten, bis sie einen Orbitalschlag durchführen können, sondern haben etwas zu tun. Wie und ob sich diese Änderungen auch positiv auf das Leben eines Söldners auswirken, dem gehen wir später in diesem Text noch nach.
Während im FW für die Söldner Loyalitätsspunkte errungen werden können, die in einem speziellen Shop der entsprechenden Fraktionen gegen nützliche Items eingetauscht werden können, läuft der ganz grosse Shit aber im PCQ ab. Ganze Planeten können erobert, Produktionshallen gebaut und Vorteile gegenüber Gegner errungen werden. Leider kämpft dieser Modus im Speziellen mit Schwierigkeiten. Schon in normalen Matches kann es zu Framerate-Einbrüchen kommen, beim PCQ treten die Einbrüche aber vermehrt auf. Und da gerade in dem Modus einiges an Ingame-Währung auf dem Spiel steht, ist das Problem besonders frustrierend. Interessanterweise spielt sich der eine Match beinahe fehlerfrei, der nächste ruckelt vor sich hin, als würde der Cell-Kern der Konsole gleich das Zeitliche segnen. Ob die PS3 einfach mittlerweile zu alt für die Ideen CCPs ist oder ob CCP den Code einfach nicht hinbekommt, ist schwierig zu sagen. Vermutlich spielen beide Faktoren mit.
Ebenfalls noch verbesserungswürdig ist die vor kurzem im FW eingeführte Friendly-Fire-Strafe. Im Gegensatz zu anderen Spielmodi ist Freundbeschuss aktiviert. Wer dem eigenen Team zu oft in den Rücken fällt, wird geickt und darf bis zum Ende der folgenden Wartungsarbeiten nicht mehr mitspielen, die in Europa etwa um den Mittag herum durchgeführt werden. Besonders, wenn Flächenschaden-Waffen oder explodierende Fahrzeuge involviert sind, gelten für Spieler oftmals nicht ganz nachvollziehbare Schadensberechnungen, die dann auch zum Ausschluss führen können.