Dying Light 2: Stay Human - Test / Review

Menschlichkeit im Blutbad

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox Series X/S

Mit "Dead Island" lieferte Techland vor etwas mehr als zehn Jahren eines der besten und auch blutigsten Survival-Spiele überhaupt ab. Nachdem die Markenrechte gewinnbringend an Deep Silver verkauft waren, blieb das Studio aus Polen der Zombie-Thematik mit "Dying Light" treu und produzierte einen echten Open-World-Hit. Der mehrfach verschobene Nachfolger wurde im Vorfeld in teils höchsten Tönen gelobt und soll den Erfolg nun noch einmal toppen. Wir verraten euch, wie gut "Dying Light 2" geworden ist.

In Krisenzeiten, so glauben manche, rücken die Menschen enger zusammen, werfen die Ellbogenmentalität über Bord und helfen einander. In der Welt von "Dying Light 2: Stay Human" sieht das anders aus. Zwar leben die Menschen seit dem Ausbruch einer Zombie-Apokalypse in organisierten Lagern und halten gemeinsam die Untoten mit UV-Licht und Waffengewalt davon ab, in die sicheren Zonen einzudringen. Doch wer ums Überleben kämpft, ist sich am Ende immer selbst der nächste und scheut oft nicht einmal davor zurück, aus der gefährlichen Situation Profit zu schlagen. Ein Menschenleben zählt nicht viel in diesen Zeiten. Der Pilger Aiden tickt da anders. Gut 2'000 km legte er zu Fuss in den Überresten der heutigen USA zurück, nur um seine Schwester zu finden. Im Laufe des Abenteuers werdet ihr mit ihm zwar unzählige Zombies und sogar menschliche Gegner förmlich zerfetzen. Wie der Untertitel des Spiels jedoch andeutet, gilt es gleichzeitig den Rest der eigenen Menschlichkeit zu bewahren. Weshalb diese "Tiefgründigkeit" im Spiel nicht wirklich funktioniert, wir aber noch mehr Spass mit dem Nachfolger hatten, möchten wir euch im Folgenden näherbringen.

Story eher Mittel zum Zweck

Screenshot

Über die durchaus hochwertig inszenierte Story müssen wir an dieser Stelle gar nicht allzu viele Worte verlieren. Denn wissen müsst ihr eigentlich nur, dass ihr in die Rolle des sogenannten Pilgers Aiden schlüpft, der sich als damit Fraktionsloser auf der Suche nach seiner verschollenen Schwester befindet. Gemeinsam mit ihr wurde er als Kind in einer Klinik gefangen gehalten, in der ein vermeintlicher Arzt namens Waltz Experimente durchführte. Der spielt in der Geschichte von "Dying Light 2" selbstredend ebenfalls eine wichtige Rolle als Hauptgegenspieler. Die Experimente hatten jedoch irgendwo auch etwas Gutes. Denn durch sie ist Aiden stärker als normale Menschen, was sich bereits im Prolog zeigt. Aiden wird von Zombies gebissen und entsprechend infiziert. Von einem Helfer wird ihm allerdings ein Hemmstoff injiziert, der Aiden, anders als die meisten anderen, nicht tötet, sondern noch stärker macht. Spannungslos ist die Handlung dabei keinesfalls, geht aber letztlich im komplexen und vielseitigen Gameplay trotz oft sehr ausführlicher Dialoge und Cutscenes förmlich unter.

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