Dying Light - Mega-Review

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Test Benjamin Kratsch getestet auf

Dying Light“ startet im grossen Test mit einem Vaas-ähnlichen Bösewicht und einer intelligent strukturierten Story. Es ist Adrenalin pur bei Nacht und ein wahres Survival-Horror-Adventure, wandelt sich am Tag aber zu einem zahmeren Open-World-Erkundungstrip. Doch es enttäuscht auch in einem Bereich, in dem ich eigentlich seine grösste Stärke vermutet hätte…

Bitte lieber Spielegott, lass mich nicht versagen in diesen letzten Minuten des Tages im Test von „Dying Light“. Lass mich nicht das Timing verhauen, denn ansonsten werde ich zum siebten Mal an diesem verfluchten Laternenmast vorbei segeln. Ich werde wieder stürzen, diesen roten Bildschirm des kommenden Todes sehen und muss dann wieder aus purem Zorn Zombies töten. Ich werde Säure-spuckenden Toads die Schädeldecke mit meiner Axt spalten und die Haut mit einer Elektro-Machete verbrutzeln. Ich werde meine in Autobatterien versteckten Fallen aktivieren und die Schlurfgestalten in brennende Fackeln in der Nacht verwandeln. Aber nicht nur weil ich es kann, sondern weil ich es möchte. Und ich will es, weil ich vielleicht zum ersten Mal in einem Zombie-Spiel Verantwortung für die Menschen darin empfinde.

„Dead Island“ war nie mein Fall, weil es zu banal ist und sich mit Abziehbildern von Klischeecharakteren begnügte. „Dying Light“ arbeitet eher mit Mitteln der Dramaturgie, die ihr aus „The Walking Dead“ kennt. Etwa diese kleinen Kinder, die im Intro um mich herum tollen, mir an der Nase ziehen um zu schauen, ob ich tot bin und dann wild kreischend, aber sehr erfreut herumspringen als sie merken, dass ich ja tatsächlich noch unter den Lebenden weile. Diese Kinder sind keine Staffage, sondern Teil des Abenteuers. Ihr könnt ihre Wohnung betreten, ihre Mama kennenlernen und für ihren Papa ein paar Gefälligkeiten erledigen. Sie sind ein wichtiger Anker für das Gameplay, denn sie geben auch den Missionen Sinn. Wer kann schon einem Kind abschlagen seine kleine Freundin zu retten, die irgendwo in den Slums zurückgeblieben ist, als ihre Eltern bei der Flucht getötet wurden. Doch auch viele andere Charaktere sind es wert erlebt zu werden: Troy, deren Bruder ihr das Gesicht verätzt hat oder Rahim, der gerne den Big Boss spielen würde, dafür aber noch zu grün hinter den Ohren ist.

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