Ist "EA Sports FC 25" endlich die erhoffte Weiterentwicklung der patentierten "EA Sports FC"-Formel? Dank FC IQ, überarbeiteter Karriere und Rush-Modus stehen die Zeichen gut für einen Richtungswechsel. Aber wie einschneidend sind die Veränderungen wirklich?
In jedem Jahr die gleichen Fragen: Was hat sich geändert? Und rechtfertigen die Neuerungen den Preis von 70 CHF oder eher nicht? Zugegeben: Im Vorjahr war die wichtigste Veränderung zweifellos der Namenswechsel, denn aus "FIFA" wurde "EA Sports FC". Spielerisch tat sich vergleichsweise wenig. In "EA Sports FC 25" sieht die Sache anders aus. Die Macher versprechen mit FC IQ mehr Taktik und Tiefgang, drastisch aufpolierte Karriereoptionen und mit Rush einen neuen Spielmodus. Entpuppt sich "EA Sports FC 25" als nächster grosser Sprung in der Seriengeschichte?
Rush: Ein absoluter Volltreffer
Die offensichtlichste Neuerung hört auf den Namen Rush. Dieser Spielmodus ersetzt Volta und bietet knackige Fussball-Action 5 gegen 5 auf einem verkleinerten Spielfeld und mit einem festen Zeitlimit von sieben Minuten. Das Regelwerk wurde ebenfalls angepasst: Statt des klassischen Anstosses gibt es den Ansturm auf den Ball - fast wie beim Völkerball. Statt roter Karten setzt es eine blaue Karte und damit eine einminütige Zeitstrafe.
Um es kurz zu machen: Rush fügt sich ausgezeichnet in "EA Sports FC" ein. Im Gegensatz zu Volta dominieren hier nicht Tricks, sondern Übersicht und schnelles Passspiel. Durch die angepassten Abseitsregeln kommt es zu knackigen Schlagabtauschen. Selbst einen hohen Rückstand kann man hier binnen kurzer Zeit drehen. Die Matches sind oftmals enorm spannend und knapp.
Einziger Haken: Das Spontanspiel mit Fremden hängt stark von den Teamkollegen ab. Im Test funktionierte das mal gut, mal katastrophal schlecht. Denn wenn die eigenen Kameraden nicht abspielen, kommt schnell Frust auf. EA Sports muss hier noch mehr Anreize zum Teamwork schaffen.
Dazugelernt?
Und wo wir uns gerade auf dem virtuellen Spielfeld austoben, gehen wir doch gleich zum Gameplay und damit auch zu FC IQ über. Letzteres erweitert "EA Sports FC" um neue Taktik-Optionen in den Aufstellungsmenüs und vergibt obendrein Rollen an eure Kicker. Diese bestimmen deren Verhalten auf dem Platz.
Starten wir erst mal mit den neuen Aufstellungsoptionen: Diese gestalten sich weitaus vielschichtiger und erlauben das Anpassen an die eigenen Wünsche. Die besagten Spielerrollen wirken sich deutlich auf den Match-Fluss und vor allem auf die Laufwege aus. Ein Mittelstürmer mit der Rolle "Anspielstation" bietet sich häufig vor dem Strafraum an und verteilt dort die Bälle auf die Aussenpositionen. Der "Stossstürmer" ist das Gegenstück und sucht den Abschluss und den direkten Weg zum Tor.
Wie gut ein Spieler in den verfügbaren Rollen ist, zeigt ein kleines Pluszeichen an. Diese Vertrautheit zur Position spiegelt sich auch in der Leistung wider. FC IQ sorgt somit auch dafür, dass sich Spieler stärker voneinander unterscheiden. Allerdings gibt es noch kleinere Balancing-Probleme: Gerade schwächere Teams geraten schneller unter die Räder. Und gelegentlich hat man den Eindruck, als würden die KI-Kicker durch ihre Rollen eingeschränkt werden. Wir hatten einige Szenen, in denen Spieler an unsichtbaren Wänden entlangliefen.