Dein Golfer, deine Wahl
Auch lizenzierte Golferinnen und Golfer wurden in das Spiel mit ähnlicher Detailverliebtheit eingearbeitet und stehen den Charaktermodellen von "FIFA 23" in kaum etwas nach. So präsentierte man etwa Scottie Scheffler, Patrick Cantlay und Nelly Korda, bei der die Entwickler betonten, dass deren Haare nun mithilfe von Strähnen dargestellt werden. Man legt zudem grossen Wert auf die individuellen Bewegungen und Gesten der Profis und integriert sie entsprechend ins Game. Die Zuschauer sind zwar technisch auf demselben Niveau, aber auch fernab von einer Klon-Armee früherer Zeiten.
Für maximale Authentizität kooperiert EA Sports mit renommierten Kleidungs- und Ausrüstungsmarken wie Puma, Adidas, Nike, Under Armor und vielen weiteren. Die Auswahl beinhaltet hier die Golftaschen, aber natürlich auch Shirts, Schuhe und Hosen. Mithilfe der Herausforderungen und Turniere schaltet ihr immer neue Ausrüstungsgegenstände und Klamotten frei. Gerade im Mehrspielermodus sollen sie dafür sorgen, dass sich die Teilnehmer zumindest visuell ein wenig austoben dürfen. Wichtig: Alle Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände sind ausschliesslich kosmetischer Natur. Sie verbessern also die Fähigkeiten und Eigenschaften nicht. Dafür gibt es nämlich sogenannte Baupläne, mit denen ihr etwa die Werte eurer Schläger in Kategorien wie Kraft, Genauigkeit oder Kontrolle anpassen könnt. In der Karriere arbeitet ihr euch durch die Saisons und wertet mit der Zeit die Eigenschaften eures Golfers auf - etwa in Kategorien wie Putten, Kraft oder Driving. Auf diese Weise könnt ihr den Spielstil immer wieder anpassen und lernt obendrein neue Spezialschläge dazu.
Auf dem Grün
Im Golf kommt es aber vor allem auf Präzision und die Nachvollziehbarkeit der Geschehnisse an. Bei den Schlägen setzt EA Sports auf eine Kombination aus TrackMan und ShotLink. TrackMan Data ist das führende Unternehmen im Bereich der 3D-Flugbahn- und Schwungmessung beim Golfen. ShotLink auf der anderen Seite ist ein Datensystem, das Ergebnisse seit 2001 minutiös sammelt und einordnet. Sie bilden die Basis für das Geschehen auf dem Grün und für die insgesamt 20 verfügbaren Schlagtypen. Das bedeutet: Ihr wählt in "PGA Tour 23" nicht nur euren Schläger, sondern bestimmt auch die Art, wie ihr den Ball schlussendlich schlagen möchtet. Dies erlaubt das individuelle Anpassen jedes Schlages und soll euch mehr Kontrolle über den Ball und eure Möglichkeiten geben.
In puncto Steuerung setzt das Spiel auf Pure Strike auf Basis der Analog-Sticks. Ihr zieht als den Stick nach hinten und lasst ihn dann nach vorn schnellen. Nach dem Launch möchte das "PGA Tour 23"-Team ausserdem noch die klassische Drei-Klick-Steuerung nachliefern. Richtig spannend wird es aber mithilfe der Modifikationsmöglichkeiten, mit denen ihr den Bällen beispielsweise den notwendigen Spin geben könnt. Auch die Oberflächenbeschaffenheit spielt hier eine gewichtige Rolle, und so nehmen Gras und Höhenunterschiede deutlichen Einfluss auf den Ball.
Besonders unterhaltsam erscheint "PGA Tour 23" im Multiplayer-Modus mit bis zu 16 Teilnehmern pro Loch: Hier seht ihr eure Mitstreiter und beobachtet, wie sie abschlagen und sich dem Loch nähern. Dadurch entstehen ein wenig Konkurrenzkampf und auch Zeitdruck auf dem Grün.
Ausblick
Ein Golfspiel lebt natürlich von seinem Gameplay und vor allem von der Nachvollziehbarkeit dessen, was sich auf dem Grün abspielt. "PGA Tour 23" scheint mit seiner Detailverliebtheit und den Innovationen wie den verschiedenen Schlagtypen genau das zu bieten. In Verbindung mit der hochauflösenden Grafik und dem breiten Angebot an Kursen scheinen die Zeichen auf Erfolg zu stehen. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie die Spielmodi und auch die Karriere punkten werden. Ist der Aufstieg vom Golf-Amateur zum Profi wirklich unterhaltsam oder doch eher eine trockene Angelegenheit? Das wird sich erst im Langzeittest zeigen. Auf dem Papier jedenfalls bringt "PGA Tour 23" alle Tugenden mit, um Golf-Fans abzuholen!
