Fazit
"Elden Ring" bringt alles mit, was ein gutes Rollenspiel braucht: Eine visuell schöne und vor allem bezüglich der Architektur stimmig designte, hoch interessante Welt, die zur Entdeckung einlädt. Ein kreatives Gegner- und Bossdesign, das in dieser Qualität herausragend fürs Genre ist. Ein motivierendes und enorm vielschichtiges Fortschrittssystem mit einer gigantischen Anzahl an Specials etwa in Form der Waffentalente, das gigantische Freiheiten und zusätzliche Spielfacetten ermöglicht, bei denen sich auch jede noch so kleine Anpassung spürbar auswirkt.
Gänzlich frei von Schwächen ist das neue Abenteuer von From Software zwar nicht, denn die erheblich weitläufigere Welt bedeutet auch, dass "Elden Ring" nicht durchgehend so fordernd ist wie "Dark Souls" und die grossen Freiheiten die Spielbalance ungünstig beeinflussen. Das aber gilt praktisch ausnahmslos für Teile des gigantischen Angebots an optionalen Dungeons und Bossen, denn innerhalb der Mainquest gelingt es den Japanern beeindruckenderweise, genau das Mass an Gnadenlosigkeit und dem damit verknüpften unnachahmlichen Hochgefühl beim Sieg auch innerhalb der Open World zu bewahren.
Daran ändert auch der in vielen Bereichen erhöhte Spielkomfort nichts. Die Vorteile etwa im Zuge des Schnellreisesystems beugen schlicht unnötigem Frust vor und machen, ohne Souls-like-Fans damit vor den Kopf zu stossen, das Spiel-Erlebnis auch jenen Rollenspielern deutlich schmackhafter, die "Demon's Souls" und Co bislang aufgrund der hohen Sperrigkeit verschmäht haben. Die Frage, ob "Elden Ring" sogar den Meilenstein "Dark Souls" übertreffen kann, stellt sich für uns am Ende nicht. Festzuhalten bleibt, dass Hidetaka Miyazaki und From Software mit ihrem Open-World-RPG ein aussergewöhnliches, vielschichtiges und vor allem sehr gutes Action-Rollenspiel gelungen ist, in dem wir keine investierte Minute bereuen und das auch ihr euch nicht entgehen lassen solltet.