Interview mit Matt Firor

Unter vier Augen mit dem Denker und Lenker von The Elder Scrolls: Online

Interview Video Sönke Siemens

Dieses Jahr hat Google ziemlichen Wirbel mit der Ankündigung seines Spiele-Streaming-Services Stadia verursacht. Wie glauben Sie, werden solche Dienste die Landschaft der MMORPGs verändern? Wozu führt das in der Zukunft?

Das Beste daran ist, dass man das Spiel nicht herunterladen muss. MMORPGs sind riesig. "The Elder Scrolls Online", kurz "ESO", braucht allein etwa 70 GB Festplattenspeicher. Nun stellen Sie sich vor, Sie können sich einfach hinsetzen und drauflos spielen, ganz ohne zeitraubenden Download. Zudem erfordern MMOGs manchmal wirklich potente Grafikkarten, um die bestmögliche Optik zu gewährleisten. Bei Streaming-Diensten hat man immer die beste Grafik, denn ein leistungsstarker Server berechnet all das für den Nutzer. Das ganze Thema ist sehr aufregend und ziemlich cool.

Was viele nicht wissen: „The Elder Scrolls Online“ ist ein Launch-Titel für Google Stadia. Wir wissen noch nicht exakt, wann es starten wird, aber wir arbeiten bereits seit einer Weile mit Google zusammen. Ich glaube, Dienste wie Stadia entfernen das Problem, das viele Leute – vor allem in Europa und Australien – haben, wo Internettarife oft Datenbeschränkungen ausgesetzt sind. Mit Streaming-Diensten muss man sich über solche Dinge keine Gedanken mehr machen.

Aber ist es nicht so, dass auch das Streamen der Videodaten vergleichsweise hohe Datenmengen generiert? In der Betaversion von GeForce Now zum Beispiel fallen für einen Stream in Full-HD-Auflösung etwa 11 GB Daten pro Stunde an. Wenn man dann auf dem Land wohnt und die Internetleitung ein Limit von 300 oder 400 GB pro Monat aufweist, stösst man schnell an seine Grenzen, oder?

Das ist korrekt. Allerdings arbeiten die Spiele-Streaming-Anbieter bereits hart daran, das Video-Streaming dahingehend zu verbessern, dass es nur noch so viele Daten generiert wie das Schauen von Netflix und Co. Natürlich wird es immer Bandbreitenkosten geben, aber auch Spiele wie "ESO" verbrauchen noch Bandbreite, nachdem man sie heruntergeladen hat. Da gibt es immer Kompromisse.

Die Eintrittsbarriere, um mal schnell ein MMOG anzutesten, wird durch Dienste wie Google Stadia also spürbar gesenkt?

Ja, absolut. Es wird dazu führen, dass man neue Spiele ganz einfach und problemlos ausprobieren kann. Die Technologie ist wirklich cool. Wer noch nicht die Möglichkeit hatte, das zu testen, sollte es unbedingt mal nachholen. Das ist wirklich klasse, vor allem wenn man PC-Titel plötzlich auf dem Smartphone oder Tablet spielen kann.

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