Interview mit Matt Firor

Unter vier Augen mit dem Denker und Lenker von The Elder Scrolls: Online

Interview Video Sönke Siemens

Bethesda hat in den letzten Jahren viel Herzblut in die Entwicklung von VR-Inhalten gesteckt. Haben die Fans auch nach VR-Unterstützung für "ESO" gefragt? Gab es vielleicht sogar mal eine Entwicklerversion, die VR unterstützte?

Niemand hat ernsthaft danach gefragt. Wenn man an eine VR-Erfahrung denkt, kommen Spiele wie "DOOM VfR", "Skyrim VR" oder "Fallout 4 VR" in den Sinn. Doch das sind alles Singleplayer-Titel. Es gibt einen Grund, warum wir das noch nicht mit "The Elder Scrolls Online" gemacht haben, und der lautet: Die Action, die vor dir geschieht, geschieht in der Regel auch hinter dir. Du musst deinen Kopf also im wahrsten Sinne des Wortes ständig drehen, um zu sehen, von wo dich Monster angreifen. In klassischen VR-Spielen machen Monster jedoch genau das nicht so oft – dort attackieren sie eher von vorn. Wir haben ein bisschen mit VR herumgespielt, aber es ist wirklich verrückt, speziell im PvP-Modus. Es ist echt überwältigend hektisch und einfach zu viel.

Also keinerlei Anfragen seitens der Hardcore-Fans für VR-Support?

Ihre Bitten sind eher: bessere Performance im PvP-Modus und in den Zwölf-Spieler-Trials – das wollen sie. Hinzu kommt: Die Engine von "ESO" ist aus dem Jahr 2009 oder 2010. Wenn wir Zeit da reinstecken, dann nicht für VR.

Was unternehmen Sie, um sicherzustellen, dass Spieler von "ESO" einen reibungslosen Übergang zwischen dieser und der nächsten Konsolengeneration erleben?

Das Schöne ist, dass "abwärtskompatibel" bedeutet, dass wir eigentlich gar nichts machen müssen. Nichtsdestoweniger schauen wir uns gerade um, um herauszufinden, wie "ESO" von der zusätzlichen Rechenleistung profitieren kann, die die neuen Geräte zur Verfügung stellen.

Sie meinen Raytracing-Unterstützung?

Leider nein. Dafür ist die Engine von "ESO" schon etwas zu alt. Aber vielleicht kann man noch bessere Performance anbieten und von anderen Features profitieren.

Welche Art von Spiel würden Sie gern machen, wenn eine Firma Ihnen einen riesigen Batzen Geld in die Hand drücken würde, den Sie nach Belieben ausgeben könnten?

Die simple Antwort darauf ist: Das habe ich eigentlich schon gemacht, und zwar mit der Gründung der ZeniMax Online Studios. Bethesda engagierte mich, um das Spiel zu machen, das ich immer machen wollte – im Universum von "The Elder Scrolls", versteht sich.

Sie sind sehr MMO-fokussiert, aber vielleicht haben Sie ja den Wunsch, irgendwann noch mal etwas komplett anderes in einem völlig anderen Genre auf die Beine zu stellen?

Was ich in meiner weiteren Karriere gern machen möchte, sind nicht unbedingt mehr einzelne Spiele, sondern virtuelle Welten. "ESO" ist eine solche virtuelle Welt. Darin könnte man noch viele verschiedene Arten von Spielen machen. Wenn ich etwas Neues machen würde, dann eher noch mal eine komplett neue virtuelle Welt.

Kommentare

The Elder Scrolls Online Artikel