Eldest Souls - Vorschau / Preview

"Titan Souls" lässt grüssen

Vorschau Video Benjamin Braun

Das italienische Indie-Team Fallen Flag Studio liebt Souls-like-Games und ganz besonders das Pixelgrafik-Abenteuer "Titan Souls". Ähnlich wie das Vorbild konzentriert sich "Eldest Souls" auf die Bossfights, die bereits in den ersten Spielstunden erheblich anspruchsvoller ausfallen als bei From Software und nur wenige Fehler erlauben. Wir haben uns für euch vorab als Kreuzritter in die Zitadelle vorgewagt und verraten euch in unserer Preview, ob ihr euch den Multiplattform-Titel vormerken solltet.

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Es vergeht seit Jahren kein Monat, in dem nicht dutzende neue Spiele von sogenannten Indie-Entwicklern erscheinen, insbesondere auf PC. Dabei die Spreu vom Weizen zu trennen, ist gar nicht so einfach. Doch zunehmend häufiger nehmen grosse Publisher oder namhafte Spielestudios Projekte unabhängiger Entwickler unter ihre Fittiche, die sie für besonders gelungen halten. Electronic Arts macht es bei Titeln wie "It Takes Two" genauso wie "Worms"-Entwickler Team 17 etwa beim Party-Hit "Overcooked". Der Frankfurter Entwickler Deck13 tat es unter anderem mit dem in Deutschland entwickelten und international erstklassig bewerteten J-RPG "CrossCode". Und auch das polnische Unternehmen CI Games ("Sniper Ghost Warrior", "Lords of the Fallen" u. a.) versucht seit 2019, hochkarätigen Indie-Produktionen mit seinem United Label getauften Publishing-Zweig die Aufmerksamkeit zu verschaffen, die sie verdient haben. Das bereits für Ende Juli angesetzte Action-RPG "Eldest Souls" zählt zu jenen potenziellen Indie-Hits. Wir haben das Souls-like-Abenteuer mit Pixelgrafik und Iso-Perspektive ausführlich angespielt.

Als Kreuzritter in den Kampf

In "Eldest Souls" übernehmt ihr die Rolle eines Kreuzritters, dem vermeintlich letzten seiner Zunft, der den letzten Kreuzzug lebendig überstanden hat. Mit einem Ruderboot gelangt ihr an den Rand der ehemals umkämpften Zitadelle, an deren mächtigen Beschützern sich bislang alle Ritter die Zähne ausgebissen haben. Aus einer Iso-Perspektive steuert ihr euren kleinen Krieger durch die recht linear angelegten Levels, die euch unweigerlich zum nächsten Bossfight führen. Die neun Grossgegner, ein optionaler zehnter Boss existiert ebenfalls, bilden den Kern des Abenteuers. In "Eldest Souls" gibt es zwar einen gewissen Raum zur Erkundung. Ein Brief bei einer Leiche, in der ein Vater seinen Sohn anfleht, aus dem Krieg nach Hause zurückzukehren, oder ein Barde, dem ihr eine im Level versteckte Harfensaite bringen könnt, damit er wieder musizieren kann, spielen also nur am Rande eine Rolle. Derartige Aktionen können euch allerdings gewisse Vorteile gewähren und zum Beispiel permanente Boni verleihen.

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Im Kern aber geht es um die Bossfights. Es gibt keine Rüstungen oder alternativen Schwerter, keine klassischen Stufenaufstiege, bei denen ihr mit Lernpunkten eure Attribute steigert oder automatisch an Kampfkraft oder Trefferpunkten zulegt. Stattdessen bietet euch "Eldest Souls" drei Skilltrees namens Windhieb, Berserkerschnitt und Konter, in die ihr primär nach jedem Bossfight erlangte Punkte investiert und selbige jederzeit wieder zurücknehmen könnt, um sie in einem der beiden anderen Zweige zu verwenden. Hinzu kommen sogenannte Splitter, die ihr jeweils innerhalb einer der Fähigkeitenkategorien anlegen könnt, um Boni auf Angriffskraft oder Resistenz zu erlangen oder die Dauer von Buff-Effekten zu erhöhen.

Grundsätzlich funktioniert das Kampfsystem unabhängig vom gewählten "Stil" ähnlich. Ihr verteilt normale Hiebe oder führt durch ein kurzes Gedrückhalten der Aktionstaste einen sogenannten Sturmangriff aus, rennt also sozusagen impulsiv auf einen Boss zu und haut drauf. Das geht allerdings nur, wenn euer in mehrere Abschnitte unterteilter Ausdauerbalken ausreichend gefüllt ist. Ihr benötigt Ausdauer zudem für Ausweichsprünge, die euch kurzzeitig gegenüber jedem Angriff immun machen. Ihr könnt also fast jede Attacke (bei Flächenangriffen wird es schon schwieriger) schadlos überstehen, vorausgesetzt, euer Timing stimmt und ihr trefft das mitunter extrem geringe Zeitfenster. Das ist in einigen Fällen wirklich ultraknapp bemessen, weshalb wir selbst nach dem x-ten Mal beim selben Angriff oft den richtigen Zeitpunkt verfehlten, was in "Eldest Souls" rasch zum Tod führen kann. Die Sturmangriffe füllen (abhängig davon, wie lange ihr die Angriffstaste gedrückt haltet) wiederum eine Blutdurst-Energieleiste auf, die sich mit der Zeit automatisch (und schnell) wieder leert. Solange sie rot gefärbt ist, entzieht ihr einem Boss mit jedem Treffer Leben, könnt euch im Rahmen dessen also regenerieren. Obendrein ist es euch nur dann möglich, eine Explosion zu zünden. Befindet sich ein Boss in einer Verteidigungshaltung, könnt ihr ausschliesslich damit den Widerstand brechen. Ihr reduziert mit der Explosion aber auch unabhängig davon die Abwehr des Gegners, wodurch ihr entsprechend minimal mehr Schaden anrichtet. Alles also taktische nutzbare Elemente, bei denen es sehr darauf ankommt, wie und nicht zuletzt wann ihr sie einsetzt, um die scheinbar übermächtigen Bosse zur Strecke zu bringen.

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