Mit "Famicom Detective Club: The Missing Heir" und "Famicom Detective Club: The Girl Who Stands Behind" legte Nintendo im Jahr 2021 zwei Visual Novels aus NES-Zeiten neu auf. Viele Fans hofften damals auf ein weiteres, gänzlich neues Spiel dieser Art. Mit "Emio: Der lächelnde Mann" geht dieser Wunsch nun - mehr als drei Jahre später - tatsächlich in Erfüllung.
Abermals schlüpft ihr dabei in die Rolle eines 19-jährigen Privatdetektivs, dessen Namen ihr zu Spielbeginn selbst festlegen dürft, und arbeitet zusammen mit den bereits aus den Vorgängerspielen bekannten Charakteren Shunsuke Utsugi und Ayumi Tachibana an der Aufklärung eines mysteriösen Falls. Im Zentrum der Ermittlungen steht die Leiche des 15-jährigen Mittelschülers Eisuke Sasaki, der eines Tages am Eingang eines Pumpwerks erdrosselt gefunden wird. Das Perfide dabei: Auf dem Kopf des Opfers befindet sich eine Papiertüte mit einem aufgemalten, grinsenden Gesicht. Hauptkommissar Kamada meldet sich kurz darauf bei der Detektei Utsugi und bittet um Mithilfe, da die Polizei in vielen Punkten noch im Dunkeln tappt.
Kaum am Einsatzort eingetroffen, lernt ihr dann auch schon die ersten wichtigen Charaktere der in knapp ein Dutzend Kapitel unterteilten Handlung kennen. Da wäre zum Beispiel Juno Kuze, eine verschlossene, aber überaus versierte Kommissarin mit einer ziemlich düsteren Vergangenheit. Unterstützt wird sie von ihrem zwei Jahre jüngeren Kollegen Daisuke Kamihara. Obwohl Kuze ihn immer wieder zusammenstaucht, ist er ziemlich überzeugt von seinen Fähigkeiten und oft zum Scherzen aufgelegt.
Zurück in der Detektei, nimmt die Geschichte erstmals Fahrt auf. Denn von eurem Chef erfahrt ihr von einer 18 Jahre zurückliegenden Mordserie, die verblüffende Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Fall aufweist. Damals kamen in unterschiedlichen Abständen drei Teenagerinnen ums Leben, deren Leichen ebenfalls mit Papiertüten samt aufgemaltem lächelnden Gesicht entdeckt wurden. Haben wir es hier also mit einem Serienkiller zu tun, der nach vielen Jahren wieder zuschlägt? Und wenn ja, warum ist diesmal ein Junge und kein Mädchen das Opfer?
Noch bizarrer wird der Fall, als Kollegin Ayumi von einer seltsamen urbanen Legende berichtet, die seit längerer Zeit in der Gegend die Runde macht. Im Mittelpunkt steht Emio, der lächelnde Mann. Dieser soll - mit einer Papiertüte über dem Kopf, auf der ein lächelndes Gesicht gemalt ist - weinenden Mädchen auflauern, ihnen erzählen, dass sie nicht mehr weinen müssen, weil er ihnen ein ewiges Lächeln schenkt, und sie dann kurz darauf töten.
Was folgt, ist ein etwa 12- bis 15-stündiger Plot, der euch an viele verschiedene Orte führt, mit durchaus interessanten Wendungen gespickt ist und euch immer wieder ins Grübeln bringt, wer denn nun der wahre Täter ist und welches Motiv dem Ganzen zugrunde liegt. Eklatante Logiklücken oder Gedankensprünge sind uns keine aufgefallen, und wer zwischendurch mal einige Tage nicht gespielt hat, freut sich, dass nach dem Laden eines Spielstands stets eine kurze Story-Zusammenfassung eingeblendet wird - die sich auf Wunsch überspringen lässt.
Überaus hilfreich, um stets den vollen Überblick zu behalten, ist auch das Notizbuch. Im Rahmen von Dialogen und Beobachtungen gewonnene Erkenntnisse zu den einzelnen Personen werden darin in Echtzeit verzeichnet und sind jederzeit abrufbar. Kommt bei einer Person ein neuer Hinweis hinzu, wird der Haupteintrag zudem farblich hinterlegt.