Feature: Frauen im E-Sport

Wo sind sie und warum wir Frauen-Turniere brauchen

Artikel LIONSKY

Wenn man sich die männliche und weibliche Bevölkerung auf Twitch ansieht, kann man ebenfalls Schlüsse über die existierende oder mangelnde Involvierung in Gaming und E-Sport ziehen, da diese wohl am aktivsten innerhalb der Community arbeiten. Streamers unterhalten eine Menge Zuschauer, welche, wiederum, mit ihnen interagieren und den kreierten Content konsumieren. Gleichzeitig können begabte Individuen ihre Fähigkeiten publik machen, von welchen sie theoretisch nicht nur finanziell leben, sondern mit denen sie auch ein E-Sport-Team auf sich aufmerksam machen können. Twitch und E-Sport sind sehr nah miteinander verbunden und so sind es auch die Menschen, die daran teilhaben.

Hier haben wir zwei Studien gefunden welche einige Zahlen bezüglich Streamer-Tätigkeiten offenbaren, da die Company selbst sie offenbar nicht so locker flockig heraus gibt. Erst einmal sehen wir uns die Zahlen der Streamer im Grossen und Ganzen an. Offensichtlich ist die grösste Zahl der Streamer männlich da sie geradezu 71% ausmachen. Allerdings ist auch eine nicht geringe Zahl weiblich, nämlich 20% der Content Creators auf Twitch. Und obwohl das Verhältnis von 20% zu 71% nicht so gut abschneidet wie die 40% zu 100%, die zuvor erwähnt wurden, ist es doch nicht ausser Acht zu lassen.

Bevor wir die Zahlen weiter diskutieren, sollten wir noch einige andere mit in den Ring rufen. Eine andere Studie, welche von Statista durchgeführt wurde, hat die oben genannte Verteilung der streamenden Gamer auf Twitch in den USA gefunden, im Juli 2015. Das Augenmerk liegt zu aller erst darauf, dass es im Alter von 51 bis 65 zweimal so viele weibliche Streamer wie männliche gibt, fantastisch möchte man meinen.

Jetzt wissen wir endlich was Grossmuttern gemacht hat wann immer wir dachten, dass sie Socken strickt. Endlich wissen wir auf langweiligen Familienfeiern etwas mit uns anzufangen und auch mit wem! Aber, Scherz beiseite, am aller wichtigsten bleibt natürlich die mittlere Gruppe in dieser Statistik, jene zwischen 21 und 35 Jahren. Hier liegt die Zielgruppe des E-Sport mit der meisten Aktivität und finanzieller Lukrativität. Und auch hier sehen wir die gleichen Unterschiede in Zahlen mit gerade einmal 15% weiblicher und 41% männlicher Streamer.

Diese Zahlen geben uns eine zeitige Erklärung, weshalb so wenig Frauen im E-Sport tätig sind: obwohl fast genauso viele Frauen wie Männer spielen, sind signifikant weit weniger Frauen innerhalb der Gaming Community aktiv. Folgerichtig bedingt eine geringere Anzahl von Frauen eine statistisch geringere Zahl an weiblichen Spielern, die gut genug für die oberen Ränge des E-Sport sind. Aber warum sind so wenig Frauen an ernsthaftem, professionellen E-Sport interessiert und nehmen daran Teil? Nun, dafür gibt es zahlreiche Gründe, welche schon oft zuvor angebracht wurden: Die allgemeinen Unterschiede wie Hobbys geschlechtsspezifisch vermarktet werden, folgend der gesellschaftlich anerkannten Erwartungen und Normen; die zu berücksichtigende Ähnlichkeiten von E-Sport und Sport und die dort vorherrschende Männerwelt; und natürlich auch die potenzielle Belästigung von Frauen, mit der die im Internet konfrontiert werden. Jedoch müssen wir auch noch einen weiteren, vordergründigen Punkt berücksichtigen: Geld.

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