EVE Online: G-Fleet 2019 - Special

Auf der EVE Invasion World Tour in Berlin

Artikel Video Achim Fehrenbach

Bei der G-Fleet stand CCP der Community Rede und Antwort. Zum elfköpfigen Staff vor Ort gehört auch Paul Elsy alias CCP Falcon: Der Senior-Community-Manager kennt die Wünsche der Spieler so gut wie kaum ein zweiter, sein Engagement und seine Energie sind ansteckend. "Wir haben uns in letzter Zeit ein bisschen zurückgenommen", räumt CCP Falcon im Interview mit games.ch ein. "Wir haben nicht mehr so viele neue Features veröffentlicht, vielleicht gab es auch ein bisschen Stagnation. Deshalb entsichern wir jetzt ein paar Handgranaten und schmeissen sie mittendrein - und schauen, was dann passiert." Der Blackout endete erst gestern, am 16. September. Bis dahin hatte CCP wertvolle Daten gewonnen, die bei der Weiterentwicklung von EVE helfen sollen. "Aktivität, Session-Länge, Login-Zeit, was die Leute im Spiel machen", erläutert CCP Falcon. "Ob sie PvP spielen oder PvE, ob sie minen, Dinge herstellen und so weiter. Ob sie angedockt bleiben oder raus ins All fliegen. Was sie dort tun. Ob sie im High-sec-, Low-sec-, Nullsec oder im Wormhole-Space sind."

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CCP Falcon in seinem Element

CCP schaut sich ganz genau an, wohin die Spieler ihre Aktivitäten verlagert haben. "In manchen Fällen sind Leute von einem teuren auf ein günstigeres Schiff der gleichen Sorte umgestiegen, um die gleichen Aufgaben zu erledigen", so Elsy. "Oder sie haben ihr Schiff downgegradet. Manche Leute hatten auch das Motto: 'Ich nutze jetzt die Gelegenheit und upgrade. Denn dann kann ich es den anderen so richtig zeigen, wenn ich sie treffe.' Es war also eine Mischung aus beidem." Die Zahl der risikoscheuen Spieler habe aber definitiv zugenommen, so Elsy. Ganz nach dem Motto: Ich sitze das aus und schaue, was passiert.

Erstschlag, ein Schweizer Spieler, war vom Blackout "ein bisschen geschockt". Der 38-Jährige aus Bern hat sich dann aber schnell an die Änderungen angepasst. "Vor dem Blackout war relativ sicher, was man gemacht hat", sagt er beim Treffen auf der G-Fleet. "Man ist mit einem teuren Schiff abgedockt, weil das schneller und stärker ist. Das war aber nicht wirklich nötig, um die Aufgabe zu erledigen." Also setzte Erstschlag während des Blackouts auf billigere Schiffe - und konnte mit denen ähnlich gute Ergebnisse erzielen. "Für mich persönlich ist jede Änderung gut", sagt er. "Das zwingt mich dazu, mich anzupassen, die Inhalte kompatibel zu machen oder etwas Neues zu machen." Erstschlag ist in der Community bekannt: Er streamt seine EVE-Sessions auf Twitch und hat damit viele Fans gewonnen. "Mittlerweile läuft das ziemlich gut und macht viel Spass", sagt er.

Für Rookies und Fortgeschrittene: der Twitch-Stream von Erstschlag

Bei EVE ist Erstschlag schon seit 2003 dabei, hat aber zwischenzeitlich viele Pausen gemacht - was in der Community durchaus normal ist. Für den Blackout als Auffrischungsmassnahme hat der Streamer durchaus Verständnis: "Das ist ja das, was CCP auch sagt. Risk und Reward sind ein bisschen aus der Balance geraten." Nur wenn das Risiko in EVE hoch ist, bleibt das Spiel auch wirklich spannend. Die permanent lauernde Bedrohung durch andere Spieler ist das, was EVE von vielen anderen MMOGs unterscheidet. "Es ging vor allem darum, Veteranen zurückzuholen, die an PvP interessiert sind", sagt Paul Elsy. "Damit sie sich auf die Leute stürzen und sie überraschen können."

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