Reboot Develop Red (Kanada) - Special

Ein Schloss in der Wildnis als Schauplatz einer Games-Konferenz

Artikel Video Achim Fehrenbach

Britischer Tausendsassa

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Legendäre Rampensau: der Brite Ste Curran

Highlights gab es bei der Reboot Develop Red jede Menge. Mit am besten haben uns die Auftritte von Ste Curran gefallen: Der britische Tausendsassa ist nicht nur Spieldesigner, Autor und Redner, sondern betreibt auch die Radioshow "One Life Left" und hat "Marioke" erfunden, eine "Modded Version" von Karaoke, bei der die Teilnehmer Popsongs mit Games-Texten singen. Bei der Reboot Develop Red sprach Curran über "Killing the Games Industry". Ebenfalls sehr spannend war der Vortrag von Kate Edwards: Die frühere Chefin der International Game Developers Association (IGDA) sprach darüber, welche Fehler Games-Firmen begehen können, wenn sie ihre Spiele auf verschiedenen Märkten herausbringen - man denke nur an die mehrdeutigen Tanzgesten in "Dance Central" oder politisch umstrittene Landkarten in diversen Strategiespielen. Solche Patzer können im Zweifelsfall Millionen kosten - dann nämlich, wenn das jeweilige Spiel nach Protesten wieder vom Markt genommen werden muss. Mit ihrer Firma Geogrify sorgt Edwards dafür, dass Games nicht nur richtig lokalisiert, sondern auch kulturlich angepasst werden.

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Nimmt die Besucher mit auf eine "Schiffsreise": Festival-Director Tobias Kopka

Für die "RDR" flogen Redner aus aller Welt nach Banff. Da stellt sich natürlich die Frage, warum die Organisatoren die Konferenz ausgerechnet an einen solch entlegenen Ort gebracht haben und nicht etwa in eine kanadische Grossstadt. "Das machen wir ganz bewusst", sagt Tobias Kopka, Partner der Reboot und Head of Community Relations, der auch schon an der Organisation von Quo Vadis und Ludicious beteiligt war bzw. ist. "Die Reboot ist ein bisschen wie eine Schiffsreise. Alle gehen gemeinsam an Bord und fahren an einen Ort, wo keiner sein Office hat, wo nicht alle möglichen Studios ihren Sitz haben." Stattdessen entstehe durch die "Schiffsreise" eine gemeinsame Erfahrung. So sei das auch in Dubrovnik gewesen, sagt Kopka: "Als die Reboot anfing, gab es dort auch keine lokale Games-Industrie." Dennoch wuchs die "Reboot Develop Blue von anfangs 200 auf zuletzt 2'500 Teilnehmer.

"Die Konferenz soll kein Heimspiel für irgendjemanden sein", sagt Kopka. "Sonst gehen die bekannten Gamedesigner nur kurz auf die Konferenz, halten ihren Talk und verziehen sich danach auf Dinners oder ins Hotel. Das ist schwierig, wenn man ein Community-Gefühl erzeugen will." In Banff war das Community-Gefühl definitiv vorhanden: Man lief Leuten wie Suda51 oder Patrice Désilets eigentlich ständig über den Weg.

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