Die Games-Ausstellung im Landesmuseum Zürich - Feature

50 Jahre Videospielgeschichte vereint in einer Ausstellung

Artikel Sönke Siemens Roger Sieber

Vom 17. Januar bis zum 13. April 2020 zeigt das Landesmuseum in Zürich eine Sonderausstellung zur Geschichte der Videospiele. Wir hatten bereits vorab die Möglichkeit, die interaktive Zeitreise von den 1970ern bis heute zu begutachten. Was euch in Zürich erwartet, klärt dieser Artikel.

Mehr als 121 Jahre ist das Landesmuseum Zürich nun schon alt. Nebst zahlreichen Dauerausstellungen zur Kultur und Geschichte der Schweiz sind es vor allem die jährlich mehrmals stattfindenden Wechselausstellungen, die das Landesmuseum im Laufe der Jahre auf Platz 1 der am häufigsten besuchten historischen Museen der Schweiz katapultierten. Noch bis zum 19. Januar etwa können Interessierte hier bemalte und bedruckte Stoffe aus Indien bewundern. Ab dem 6. Februar hingegen widmet man Grönland - der grössten Insel der Welt - eine eigene Sonderausstellung. Kurz gesagt: Die kulturgeschichtliche Vielfalt dieser prestigeträchtigen Bühne begeistert.

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Umso mehr freut es, dass ab dem 17. Januar nun auch der Themenkomplex Computer- und Videospiele im Landesmuseum einen Platz findet - wenn auch nur temporär bis zum 13. April 2020. "Zuerst ein Randphänomen, haben sich Games zu komplexen Unterhaltungsmedien entwickelt und sind ein bedeutsamer Teil unserer Kultur geworden", heisst es in der offiziellen Ausstellungsbeschreibung des Museums. Um Besuchern genau dieses Kulturgut näherzubringen, wurde ein separater Bereich im Westflügel des Museums auserkoren. Sortiert nach Jahrzehnten, erlebt ihr dort wichtige Meilensteine aus der mittlerweile 50-jährigen Geschichte des Mediums.

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Den Anfang macht ein Bereich für die Ära der wilden Siebziger. "Die Games-Ära der 70er hängt bekanntermassen stark mit dem Schlagwort Verkleinerung zusammen", so Kurator Michael Kempf im Gespräch mit games.ch. "Microchips kommen auf, sie werden billiger, und man kann jetzt einen Computer nach Hause nehmen, ohne dass er gleich einen ganzen Raum benötigt." Ein überaus seltenes Exponat aus dieser Kategorie findet man dann auch gleich in einer Vitrine im Eingangsbereich der Ausstellung. Der Smaky6 wurde an der ETH Lausanne entwickelt und war der erste Heimcomputer made in Switzerland. Der Name selbst leitet sich dabei von den Begriffen "Smart" und "Keyboard" ab. Die Rechner wurden vorrangig in Schulen eingesetzt und waren nur bedingt für Spiele geeignet.

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