Evil Dead: The Game - Test / Review

Das Böse in dir

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Lizenzbasierte Spiele haben in der Branche historisch einen schwierigen Stand. In den 1990ern und frühen 2000ern war es fast selbstverständlich, dass zu grossen Blockbustern auch eine Videospiel-Umsetzung folgte. Viele dieser Titel wurden aber unter knappen Ressourcen und noch enger bemessener Zeit entwickelt und gehören zu den berüchtigtsten Spieleflops überhaupt. "E.T. The Extra-Terrestrial" auf dem Atari ist noch heute fest auf jeder Liste der schlechtesten Spiele aller Zeiten zu finden. Es überrascht daher nicht, dass wir heute oftmals eher das Gegenteil sehen und sich Filme und Serien an Spielen bedienen und nicht umgekehrt.

Wenn sich dann Spiele doch mal an bekannten Marken bedienen, dann sind die Vorfreude und damit auch die Erwartung sehr hoch. Mit "Evil Dead: The Game" wagt Entwickler Sabre Interactive einen Vorstoss in ein sehr riskantes Genre: dem asymmetrischen Multiplayer-Spiel. Ähnlich wie zuvor in "Friday the 13th: The Game" oder "Dead by Daylight" zocken hier bis zu vier Überlebende gegen einen ebenfalls von einem Spieler gesteuerten übernatürlichen Bösewicht.

Tribut an einen Klassiker

Das Franchise von "Evil Dead" ist heutzutage fast etwas in Vergessenheit geraten, dabei hat Regisseur Sam Raimi 1981 eine einzigartige Mischung aus Komödie und Splatterfilm auf die Leinwand gebracht, die auch noch heute Einfluss aufs moderne Horrorgenre nimmt. Die ursprünglichen drei Filme - und die Serie "Ash vs. Evil Dead" - dienen alle als Vorlage für das Spiel. Dabei schlüpft ihr in die Haut einer der Figuren aus dem Film, die allesamt bestimmte Fähigkeiten und Stärken haben. Je nach Kategorie können Helden etwa besonders gut mit Nahkampf- oder Schusswaffen umgehen, oder haben Effekte, die euer Team stärker machen oder sogar heilen. Neben passiven Boni besitzt jeder Charakter ausserdem eine aktive Fähigkeit, die kurzzeitig einen Vorteil über die Mächte des Bösen verschafft. Spielerisch sind aber alle Figuren grösstenteils gleich, auch wenn die ikonische Hand-Kettensäge als Waffe den verschiedenen Versionen von Ash vorbehalten bleibt.

Screenshot

Zu Beginn eines Matches werdet ihr in der Nähe eures Teams irgendwo auf einer der grossen Karten abgesetzt und müsst euch so schnell wie möglich gegen die untoten Horden wappnen. Dazu erkundet ihr ähnlich wie in Survival- oder Battle-Royale-Spielen die umliegenden Gebäude nach Waffen, Heilung und Vorratskisten. Letztere beinhalten neben besseren Gegenständen auch Skill-Punkte, die ihr im Laufe der Partie in verschiedene Charakterwerte wie Gesundheit oder Nahkampf stecken könnt, um länger zu überleben. Das eigentliche Ziel in dieser ersten Phase ist es aber, die drei Teile einer Karte zu finden, auf der die Standorte eurer nächsten Mission markiert sind. Da ihr nur eine grobe Region angezeigt kriegt, wo die Karte sein könnte, müsst ihr euch oft als Gruppe aufteilen, um die Stücke möglichst schnell zusammenzutragen.

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