Evil Genius 2 - Test / Review

Einmal richtig böse sein

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Lange ist's her, dass "Evil Genius" über den Bildschirm flackerte. Ganze 17 Jahre brauchte es, bis aus dem erfolgreichen Erstling ein Nachfolger entstand. Zwischendurch gab es zwar Mobile- und Browser-Spiele, die aber recht wenig mit der Aufbaustrategie des Originals zu tun hatten. Dabei ist die Idee, als Bösewicht ein Versteck voller Fallen aufzubauen, um die Helden der Welt in den Tod zu locken, sogar noch älter. Bei Bullfrog Productions entstand unter Peter Molyneux in 1997 das erste "Dungeon Keeper", das dieses Spielkonzept einführte. Obwohl das Projekt finanziell keinen Durchbruch erzielte, inspirierte es ein ganzes Genre an Titeln, darunter "Ghost Master", "Dungeons" und auch die "Evil Genius"-Reihe. Jetzt kommt "Evil Genius 2" mit einiger Verspätung auch auf Konsolen. Wir haben uns angeschaut, ob Weltherrschaft wirklich so verlockend ist, wie sie klingt.

Die Qual der Wahl

Wie für das Genre typisch, schlüpft ihr zu Spielbeginn in die Haut eines Bösewichts. Dieses Mal dürft ihr allerdings aus vier verschiedenen Facetten des Schurkentums wählen. Jeder Charakter hat dabei seine eigene Geschichte und Boni für einen bestimmten Spielstil. Maximilian funktioniert als Allrounder für Neueinsteiger. Hier erhalten wir nicht nur besonders viel Geld, um unsere Basis auszubauen, sondern sind auch in allen Bereichen des Spiels einigermassen nützlich. Ivan hingegen setzt lieber auf rohe Gewalt und bekommt besonders billige Soldaten, um etwaige Gutmenschen mit Gewehrsalven zu empfangen. Zalinka ist derweil eine verrückte Wissenschaftlerin, die zwar billig forschen kann, sich aber bei der Verteidigung ihrer Anlage lieber auf komplexe Fallen verlässt. Zu guter Letzt gibt es noch Emma, die einst selbst die Streitkräfte des Guten anführte, jetzt aber die Seiten wechselt. Entsprechend ist sie besonders gut darin, verkleidete Agenten zu erkennen und abzulenken.

Screenshot

Die Wahl des Bösewichts schränkt euch aber nicht wirklich darin ein, was ihr machen könnt. Vielmehr erlauben es euch die Boni, eure Basis schneller in eine bestimmte Richtung zu entwickeln. Für die erfolgreiche Übernahme der Welt werdet ihr früher oder später aber trotzdem alle Bereiche des Spiels erkunden müssen. Die Kampagne lässt euch nämlich zwar die Wahl, welche Nebenaufgaben ihr wann angeht, der Pfad zur Weltherrschaft ist jedoch statisch und unterscheidet sich auch zwischen den Bösewichten kaum. Immerhin gibt es zwischen den Hauptmissionen immer wieder kleinere Zwischensequenzen, die zumindest versuchen, an den Humor eines "Dungeon Keeper" heranzukommen. Die oft sehr steifen Dialoge zwischen Bösewicht und Handlanger sind aber so überfüllt mit Klischees, dass ihr öfter über das Spiel lacht als mit ihm.

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