F1 2021 - Test / Review

Mit Vollgas an die Spitze?

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 5

Story-Modus "Braking Point", Mehrspielerkarriere und erstmals auch für PlayStation 5 und Xbox Series X/S: Codemasters liefert mit "F1 2021" den nächsten Teil seiner Lizenzspiel-Serie. Reicht's erneut für einen Platz auf dem Podium?

Nicht nur die Video- und Computerspielindustrie leidet unter der Coronapandemie, auch der Motorsport bleibt davon nicht verschont: Erst kürzlich musste die Formel 1 den grossen Preis von Australien für die laufende Saison aufgrund der Einschränkungen und des logistischen Aufwands absagen.

Aber in unruhigen Zeiten ist Verlass auf Codemasters: Wie schon in den Vorjahren liefern die inzwischen zu Electronic Arts gehörenden Rennspielspezialisten das offizielle Lizenz-Game "F1 2021" pünktlich ab. Nach den überaus erfolgreichen Vorjahren sollte niemand eine komplette Neuschöpfung erwarten, und dennoch wartet der neueste Ableger mit einigen sinnvollen Erweiterungen der Erfolgsformel auf.

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Bereits in der Vergangenheit versuchte sich Codemasters in seiner "F1"-Serie an Story-Ansätzen. Allerdings blieb der ganz grosse Erfolg aus. Für "F1 2021" und dessen "Braking Point"-Modus holte man sich Inspiration durch die Netflix-Dokuserie "Formula 1: Drive to Survive" und setzt stärker auf eine cineastische Inszenierung und spannende Charaktere. Im Mittelpunkt steht dabei Aiden Jackson, ein junger Pilot, der nach Erfolgen in der Formel 2 seinen Weg in die Formel 1 findet. "Braking Point" erstreckt sich über drei Saisons, und dabei stehen fünf Teams zur Auswahl. Was genau passiert, verraten wir aus Spoiler-Gründen natürlich nicht.

In dominanten Nebenrollen tauchen Aidens Teamkollege Caspar Akkerman und der intrigante Gegenspieler Devon Butler auf. Letzteren kennt ihr vielleicht noch aus "F1 2019". Codemasters müht sich redlich, die Geschichte interessant zu erzählen: Die eingestreuten Zwischensequenzen sind gut geschnitten und teils aufregend präsentiert. Enttäuschend fällt dagegen das Drumherum aus. Zwischen den Rennen blättert ihr durch Social-Media-Kommentare oder erhaltet Telefonanrufe von eurem Teamchef, Freunden und Familie.

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Leider fehlten uns bei "Braking Point" der Fokus und die Konsequenz, sich wirklich auf diesen Spielmodus einzulassen. Viel zu oft hatten unsere Erfolge und Misserfolge auf der Strecke keine nennenswerte Konsequenz. Auch emotionale Ansatzpunkte greift "F1 2021" viel zu selten auf. Die Charaktere sind zwar nachvollziehbar und interessant, hätten aber noch ausgefeilter und tiefer sein müssen. Dazu verhindert das Renn-Gameplay oftmals das völlige Eintauchen in die Geschichte. Zwischen halbstündigen Rennen gehen die Story-Fetzen leider allzu schnell unter.

Alles in allem ist "Braking Point" früheren Story-Auswüchsen sicherlich überlegen, bleibt aber hinter den Möglichkeiten zurück, die das Genre und die Lizenz bieten. Für "F1"-Anfänger jedoch ist es der ideale Einstieg ins Spiel und somit gern gesehen.

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