Far Cry 3

Ein Psycho-Trip. Ein Open-World-Erlebnis. Das beste Actionspiel des Jahres?

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Noch mehr Psychopathen

Vaas ist der krankeste Scheisskerl, den ich je in einem Videospiel erlebt habe. Doch auf Rook Island wimmel es nur so von verrückten Typen. Da wäre der schusselige, aber liebenswürdige Dr. Eernhardt, der eigentlich immer stoned ist weil er sich permanent diverse Pilze genehmigt. Das führt zu einigen sehr interessanten Expeditionen, um nicht zu sagen: Harten Drogentrips. Wir irren total zugedröhnt durch eine unterirdische Hölle, die wild funkelt wie der Wald bei Nacht in James Camerons Avatar. Und wir kämpfen sogar unter Drogen gegen einen riesigen Wurm, der unser Volk zu verschlingen droht. Ohnehin ist es spannend wie hier eins zum anderen führt. Eigentlich will Jason ja nur seine Freundin retten und seine Kumpels befreien, doch plözlich wird er zum Kriegerfürst und Halbgott erhoben. Er lernt Citra kennen, die Anführerin der Rakyat, die dummerweise Vaas Schwester ist. Sie ist wie eine Art Dämon, die Jason immer wieder verführt Dinge zu tun die er eigentlich nicht will. Überhaupt scheint jeder auf dieser Insel Blut an den Händen zu haben und ihr wisst nie so richtig wem ihr trauen könnt.

Da ist CIA-Agent Buck, ein harter Hund und Kriegsveteran der uns auf der einen Seite hilft und letztlich doch irgendwie benutzt. Und Hoyt Volker, ein skrupelloser Menschenhändler und Chef von Vaas. Sein Geschäftsmodell: Reiche Weisse kidnappen, ihre Familien um viel Lösegeld erpressen und seine Geiseln dann doch verkauft. All diese Charaktere sind im Englischen perfekt synchronisiert, haben aber auch in der deutschen Version eine sehr gute Besetzung und überzeugen vor Allem durch Mimik und Gestik. Es sind nicht die typisch leeren Augen, in die ihr so oft in Spielen blickt sondern wachsame Augen, die an euch entlang fahren, euch mustern und Gestiken, die euch subtil verspotten sollen.

Darüberhinaus verfügt Volker über eine Söldnerarmee. Ehemalige Marines, Seals, eine gottverdammtes Battailon hat der Mann. Die arbeiten mit militärischer Erfahrung, schneiden euch Wege ab oder bomben euch mit Granatwerfern aus der Deckung. Sie nutzen Flankenmanöver oder – richtig fies – Flammenwerfer. Sie fackeln einfach den ganzen Busch um euch herum ab, vernichten euren natürlichen Schutzwall. Die Gefechte sind gerade später in diesem mit 35 Stunden extrem umfangreichen Action-Abenteuer richtig knackig und fordern euch als Spieler. Ihr nutzt Explosivpfeile wie Propet in „Crysis 3“, ihr klettert auf Häuser und Türme wie Connor in „Assassin`s Creed 3“ und versucht so oft wie möglich leise zu töten. Denn wer ballert, der weckt die ursprünglichen Könige des Dschungels auf.

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