Far Cry 3

Er wollte Urlaub machen...und wurde zum Killer

Vorschau Benjamin Kratsch

Tod und Widergeburt

Jason flieht, rennt durch die Bürsche, will das Schiff erreichen was sie hergebracht hat, doch das hat längst abgelegt. Er ist allein, auf sich gestellt. Sein bester Freund wurde gerade vor seinen Augen umgebracht, seine Freundin ist verschwunden. Er darf sich gar nicht ausmalen was diese Bastarde mit ihr anstellen könnten. Die Wut steigt ihn ihm auf, das wilde Tier erwacht. Ubisoft Montreal will mit "Far Cry 3" die klassische Ego-Shooter-Action mit echten Thriller-Elementen verknüpfen. Die Atmosphäre schwankt zwischen der brennenden Sonne, düsteren Höhlen und den Schreien von Menschen, die in der Nacht gefoltert werden. Die Geschichte wird quasi im Tagebuch-Format erzählt, Ubisoft will die Entwicklung von Jason vom Party-Urlauber zum ruchlosen Killer skizzieren. Der Tod kommt plötzlich und blutig. Das Morden ist hier nicht so steril wie in einem "Call of Duty". Es ist vor Allem blutig. Jason muss lernen mit einem Messer umzugehen, einem Gegner von Hinten die Kehle aufzuschneiden. Doch er lernt schnell, denn nur so kann er überleben. Schon nach wenigen Tagen töten wir einen Gegner per Messerangriff von Hinten, reissen ihm das scharfe Besteck aus der Brust und werfen es direkt weiter um einem weiteren Milizen für immer alle Licht auszublasen.

Screenshot

Die Insel macht dich zum Killer

In einer Situation sollen wir einen Störsender deaktivieren, der es unmöglich macht Hilfe anzufordern. Zumindest rät uns das eine ominöse Stimme, ein bisschen wie in "Bioshock". Was Ubisoft hierbei extrem wichtig  ist, ist die spielerische Freiheit das wird immer und immer wieder betont. So könnten wir uns hier als Jason einfach durchballern. Nun, einfach ist gut gesagt, das aktuelle Equipment besteht aus einer verrosteten Pistole und einem Kampfmesser, was er aus einer Leiche gezogen hat. Jason schleicht also los, nutzt das dichte Gebüsch als Deckung und pirscht sich an den ersten Wachposten heran: Der muss gerade für kleine Piraten, pafft währenddessen ruhig an seiner Havanna weiter – die Kamera zoomt ran, das Messer in die rechte Hand – ein Stich ins Herz, ein wenig Blut, ein Zucken und der Kerl stirbt im Gras. Eine Zahl ploppt auf: "+10". Wir verteilen ergo Erfahrungspunkte auf bestimmte Talente, welche das sind möchte Präsentator und Produzent Dan Hay noch nicht verraten. Fakt ist aber: Protagonist Jason entwickelt sich. Wir erleben hier gerade die Mission "Medusa", den vierten Tag seines Höllentrips. Er wirkt abgebrühter, wurde durch diese Insel zum eiskalten Killer: Wenn wir wollen, können wir den Typen vor uns erstechen, das Messer blitzschnell wieder rausziehen und seinem Kollegen entgegenschleudern. Gibt der vorher Alarm, brennt die Hütte. Dann stürmen von allen Seiten Söldner heran, kreischt Gewehrfeuer und fliegen Granaten. Sollte das passieren, ist das stationäre Maschinengewehr am Bug die einzige Chance zu Überleben. "Fuck yeah, Friss Blei" schreit Jason den verdutzten Wachen entgegen. Irgendwie steht diesem unscheinbaren Typen die Marcus-Fenix-Rolle verdammt gut. Okay, zugegeben seine Bauchmuskeln sind etwas definierter als die des durchschnittlich trainierten Spieleredakteurs, sonst ist aber eher der normale Grossstadtbürger.

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