Far Cry 4

Tierisch starkes Open-World-Theaterstück

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Ein Cast zum Verlieben

Das grösste Problem der meisten Spiele ist es, dass sie Figuren einführen und dann einfach wieder vergessen. Nicht so „Far Cry 4“: wenn Le Fleur während einer Folterszene bei seiner „Zuckerpuppe“ anruft und sich nach den beiden Lieblingen (seinen Töchtern) erkundigt, dann hat das etwas von der Inszenierung eines Bond-Bösewichts. Während er so mit seiner Frau telefoniert, spricht er von langwierigen Verhandlungen und das sich das Meeting noch länger ziehen werde, weil sein Gegenüber ein harter Hund sei, aber er werde ihn schon brechen.“ Oder da wäre Longinus, ein völlig durchgeknallter Waffenschieber, der seine Taten immer wieder mit Fragmenten aus der Bibel erklärt, die er natürlich zu seinen Gunsten abändert: „Jede Waffe ist eine Bibel. Jede Kugel eine Predigt mein Freund.“ Mit ihm werdet ihr Gespräche darüber führen, welche Wumme sich denn wohl Jesus gewünscht hätte, als er ans Kreuz genagelt wurde.

Die durchschlagskräftige aber laute Ak 47? Oder die sanfte, leise 9 Millimeter mit Schalldämpfer? Oder doch lieber gleich ein Granatwerfer? Ihr seht schon, der Cast ist mal wieder ziemlich absurd und macht schon alleine deshalb einfach Spass. Es gibt nur wenige Titel, in denen ihr die Karte förmlich nach Nebenquests abgrasen werdet, weil ihr keinen der wirren Charaktere verpassen möchtet. Darf’s noch einer sein: Yogi und Reggie sind zwei zugekiffte Drogen-Wissenschaftler, die unseren Protagonisten - Ajay Gale - nur all zu gerne in Versuche mit Raubkatzen schmeissen oder durch kunterbunt inszenierte, wirr gemachte und sehr spassige Drogentrips Marke „Fear and Loathing in Vegas“ schmeissen. So oft wie in „Far Cry 4“ war ich übrigens noch nie virtuell Stauden.

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