Far Cry 5 - Test

Open-World-Evolution im Sektenreich

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Open World ohne Zwänge

Die stärkere Betonung der spielerischen Freiheit kommt in „Far Cry 5“ besonders auch durch den weitgehenden Verzicht der Open-World-Zwänge der Vorgänger zum Tragen. Zwar könnt ihr auch in Montana Tiere jagen oder Fische angeln. Wer allerdings ein zusätzliches Halfter für eine dritte Handfeuerwaffe freischalten möchte, der braucht hier nicht mehr drei Fälle von Schwarzbären und zwanzig von Hasen. Tatsächlich schaltet ihr besagtes Halfter einfach im Menü über sogenannte Vorteilspunkte frei. Abgesehen von der überschaubaren Menge an Punkten gibt es keine weitere Voraussetzung. Wer als erstes das Halfter will, kann es also sofort freischalten. Nur bei den Gesundheitsupgrades geht das aufgrund der Mehrstufigkeit der Verbesserungen nicht umgehend in der Maximalstufe. Allgemein sind auch die Fähigkeiten als „notfalls verzichtbar“ einzustufen. Sich über einem Schnellreisepunkt aus dem Flugzeug abwerfen lassen zu können, bringt natürlich Vorteile, genauso wie die Freischaltung einer höheren Tragfähigkeit für Munition. Aber diesmal hat die Spielfigur bereits alle wesentlichen Fähigkeiten beisammen. Es geht also eher um speziellere Dinge. Aber etwa bei den Kettentakedowns beim Schleichen ist es eben nur ein Punkt, der aktiviert werden muss und nicht gleich eine Reihe davon.

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Komplett entfernt hat Ubisoft die Craftingmechanik der Vorgänger indes nicht. In „Far Cry 5“ stellt ihr allerdings nur noch Vebrauchsobjekte wie Sprengstoff oder Mittelchen zur Stärkung her. Das geht, die entsprechenden Materialien vorausgesetzt, genauso wie in „Horizon: Zero Dawn“ on-the-fly über das Waffenrad. Die Vorteilspunkte für die eigentlichen Charakteraufwertungen müsst ihr natürlich erst mal verdienen. Das passiert aber auf sehr natürliche Weise im Rahmen kleiner Challenges. Mit natürlich meinen wir, dass ihr die meisten davon nebenher erfüllt, ohne nachschauen zu müssen, was es zu tun gilt. Denn wer würde nicht eine (kleine) Anzahl an Gegnern mit unterschiedlichen Waffenarten wie Pistole, Handgranate oder Flammenwerfer ausschalten?

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Das System funktioniert zudem für jeden Spielertypus auf dieselbe Weise. Denn selbst, wenn ihr häufig schleicht statt zu ballern oder stets dieselben Waffen nutzt, dafür aber immer wieder jagen oder fischen geht, erhaltet ihr regelmässig Punkte. Auch Nutzer des Koop-Modus profitieren von speziellen Challenges. Forcieren könnt ihr den Erwerb von Vorteilspunkten natürlich trotzdem in vielen Bereichen. Die Vorgaben bleiben dabei immer transparent und nur in wenigen Fällen kann die Challenge auch mal etwas mehr Spielzeit erfordern. Über Probleme der Spielbalance, eines der grossen Problemfelder vieler Open-World-Spiele, müsst ihr euch in „Far Cry 5“ indes keine Sorgen machen. Die Aufgaben in der offenen Welt werden zwar zunehmend leichter. Die Gegnerstärke wird allerdings in Missionen oder auch bei Aussenposten offenkundig an euren Gesamtfortschritt geknüpft. Später erwarten euch also zunehmend stärker gepanzerte Elitegegner. Zu leicht wird es dadurch nie, zu schwer aber auch nicht.

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