Far Cry 5 - Test

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Nur gemeinsam sind wir stark

Anders als in den bisherigen Teilen der „Far Cry“-Reihe schlüpft ihr im Abenteuer in Montana nicht in die Rolle eines festen Helden. Ihr selbst bestimmt also Aussehen und Geschlecht selbst, unveränderlich ist lediglich, dass ihr einer der neuen Deputys des County-Sheriffs seid. Das bedeutet zwar mehr Individualisierung, aber nicht unbedingt ein stärkeres Identifikationspotenzial mit der Spielfigur. Die bleibt indes während des gesamten Spiels stumm, reagiert also nicht auf die „Vorträge“, die ihm oder ihr die NPCs halten und darf auch nicht wie in den früheren Teilen der „Fallout“-Reihe zumindest im Rahmen von nicht vertonten Multiple-Choice-Dialogen aktiv werden. Mehr Charakter als der eigene Held haben dafür die neun Begleiter, die ihr in „Far Cry 5“ freischaltet. Da wäre etwa der Pilot Rye, der sich offenbar mehr Sorgen um sein altes Flugzeug macht als um seine hochschwangere Frau. Da er Pilot ist, unterstützt er uns aus der Luft, wenn wir ihn als Begleiter auswählen. Er fliegt also Luftangriffe, feuert mit dem MG oder wirft Bomben auf die Gegner ab.

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Besonders unauffällig ist seine Herangehensweise nicht gerade. Die anderen Begleitercharaktere sind für andere Spielweisen besser geeignet. Tess zum Beispiel nutzt ausschliesslich einen Bogen, der auch beim Schleichansatz keinen Krach macht. Wollt ihr also unbemerkt bleiben, ist sie eine gute Wahl. Auch der Hund Boomer, einer der drei tierischen Sidekicks, ist für den Heimlichansatz geeignet. Er markiert nämlich einerseits Gegner am Einsatzort (was ihr wie gehabt auch durch das Anvisieren mit der Waffe oder mittels des Fernglases machen könnt) oder fällt mit tödlicher Wirkung über einen Gegner her. Das erledigt er auch alles ganz autonom, ihr könnt ihm wie allen Begleitern aber auch den Befehle erteilen, eine bestimmte Position einzunehmen oder auch ein markiertes Ziel anzugreifen. Die Kampfkraft der sogenannten Spezialisten hält sich allerdings in Grenzen. Die ganze Arbeit können sie für euch jedenfalls nicht übernehmen. Wichtig aber sind sie vor allem, da sie euch im Falle eines Knockouts wiederbeleben können. Das passiert zwar selten besonders schnell, allerdings kommt es doch häufiger vor als in den früheren Serienteilen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch das Heilsystem anders funktioniert. In „Far Cry 5“ nämlich könnt ihr verlorene Trefferpunkte nur noch mittels Heilpaketen komplett wiederherstellen oder müsst warten, bis die Autoheilung beginnt. Einfach die Aktionstaste gedrückthalten und allein dadurch den Helden zu heilen, geht also nicht mehr. Für Serienveteranen bedeutet das in jedem Fall eine Umstellung.

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Genau deshalb solltet ihr auch immer einen Begleiter mit dabei haben, der euch notfalls wieder auf die Beine bringt. Das muss aber gar nicht unbedingt einer der Spezialisten sein. Ihr könnt auch normale Soldaten in der Spielwelt gegen Ingame-Geld anheuern, die euch dabei und auch sonst im Kampf unterstützen. Der effektivste Begleiter bleibt aber ein richtiger Mitspieler im Koop-Modus. Der ist, anders als in „Far Cry 4“, in dem dann Storymissionen gesperrt waren, in „Far Cry 5“ direkt nach dem Prolog zu jeder Zeit verfügbar. Selbst in den Spielszenen, in denen euch etwa ein Spezialist nicht in den Bunker eines Sektenanführers folgen darf, ist euer Koop-Partner mit dabei. Auch deshalb sprechen wir das eben gemachte Lob für die Spielbalance hier auch nur mit Einschränkungen aus. Denn gerade diese eben beschriebenen Szenen werden im Zusammenspiel teils erheblich leichter.

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