Far Cry 6 - Test / Review

Revolutionärer Karibik-Urlaub

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Grösser, lauter, besser?

Ganz allgemein gab es in unserer Testversion noch einige Probleme, vor allem mit der künstlichen Intelligenz der Gegner. Den Spielfluss beeinträchtigten diese Bugs jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: Viele der absurdesten Momente kamen daher, dass ein Flugzeug überraschend den bedrohlichen Kampfhelikopter rammte oder ein Lastwagen die Infiltration eines feindlichen Lagers auf den Kopf stellte, als er durch das Eingangstor bretterte und den Alarm auslöste. Nur beim Spielen mit einem anderen Spieler im Koop haben sich unschönere Fehler ergeben. Hier wiederholten sich Dialogzeilen von NPCs (Nicht-Spieler-Charakteren) während Missionen öfter mal, was schnell nervig wurde. Insgesamt läuft "Far Cry 6" jedoch erstaunlich rund für ein Spiel dieser Grösse.

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"Far Cry 6" gehört zu den meisterwarteten Titeln für die aktuelle Konsolengeneration und enttäuscht dort nicht. Die karibischen Landschaften machen zwar in der Grafik keinen gewaltigen Sprung nach vorn, sind aber noch mal deutlich detaillierter und weitläufiger als die Spielwelten in früheren Teilen. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken, und oftmals wird das Erkunden auch reichlich belohnt. Die sehr schnellen Ladezeiten machen es zudem leichter denn je, per Knopfdruck ans andere Ende der Karte zu reisen. "Far Cry" sah schon immer verhältnismässig gut aus, und der Sprung zur aktuellen Generation zeigt sich hier nicht in nie dagewesenem Realismusgrad, sondern darin, wie gross die Landschaften und wie detailliert die Weitsicht inzwischen ist.

Fazit

"Far Cry 6" bietet in vielen Arealen gute, neue Ansätze. Die Supremos bringen vielseitige Spezialfähigkeiten, und zusammen mit den Outfits und Begleitern lässt sich der Spielstil mehr variieren denn je. Leider geht das auf Kosten der Geschichte und Missionsvielfalt. Um dem Waffenarsenal die nötige Flexibilität zu bieten, wurde das ganze Spiel zur Sandbox umgebaut und fühlt sich so weitaus häufiger eher an wie ein "Just Cause" aus der Ego-Perspektive. Zumindest seit "Far Cry 3" lebte die Reihe meiner Meinung nach immer auch von bombastischen Highlights und einer überzeichneten Inszenierung. Diese geskripteten Momente sind jetzt in den Weiten der Sandbox verschollen, und selbst der im Marketing zentrale Bösewicht Antón Castillo spielt im tatsächlichen Spiel kaum mehr eine Rolle. "Far Cry 6" fühlt sich an, als würde die Serie stillstehen - jedoch nicht, weil sich nichts verbessert hat. Vielmehr scheint es, dass jede Verbesserung auf Kosten alter Stärken errungen wurde.

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