Nach dem packenden Drama "The Last of Us" bekam im Sommer 2023 mit "Twisted Metal" eine weitere PlayStation-Marke eine Serien-Umsetzung spendiert. Beinahe ein Jahr später findet die bitterböse Actionserie dank Prime Video endlich ihren Weg zu uns.
Ob die Videospiel-Adaption der inzwischen auf Eis liegenden gleichnamigen PlayStation-Spielereihe neben einigen krachenden Autoschlachten und durchgedrehten Charakteren noch mehr zu bieten hat, verraten wir euch nachfolgend in unserer Serienkritik.
Ein Milchmann auf Reisen
Vor mehreren Jahren hat ein Virus zum Zusammenbruch der Zivilisation, wie wir sie kennen, geführt. Grosse US-Metropolen haben sich daraufhin abgeriegelt und Verbrecher sowie andere Aussätzige in der Aussenwelt sich selbst überlassen. Hierzu zählt auch unser Protagonist John Doe, der sich irgendwie als Kurierfahrer durchschlägt.

Unser Milchmann, wie Kuriere in der Welt von "Twisted Metal" genannt werden, träumt jedoch davon, das Leben auf der Strasse eines Tages hinter sich lassen zu können. Wie der Zufall es will, soll sich ihm tatsächlich eine solche Möglichkeit eröffnen: Wenn er eine Lieferung quer durchs Land schaffen kann, darf er ein friedliches Leben führen.
Ob John das schafft, verraten wir euch an dieser Stelle natürlich nicht. Seine Odyssee quer durch die einstigen USA hat uns über den Verlauf der zehn Episoden nämlich grossen Spass gemacht, und den möchten wir euch nicht vermiesen. Was wir euch allerdings sagen können: Die ganze Stimmung unterscheidet sich recht deutlich von der Vorlage.
Ist das noch Twisted Metal?
Die "Twisted Metal"-Games zeichneten sich seit jeher durch ihre ziemlich düstere Atmosphäre, ihren bitterbösen Humor und die vollkommen durchgedrehten Figuren aus. Für die Serie entschieden sich die Macher hingegen für einen anderen Ansatz, denn sie rücken den schwarzen Humor der Vorlage in den Mittelpunkt.

Das funktioniert die meiste Zeit über tatsächlich ziemlich gut, denn es ist ein angenehmer Kontrast zur unerbittlichen Welt, durch die sich John und die Charaktere, denen er auf seiner Reise begegnet, bewegen. Dank der humoristischen Einlagen wird die Stimmung der Serie nie zu erdrückend, auch wenn nicht jeder Witz zündet.
Gleichzeitig dürfte diese Neuausrichtung bei vielen langjährigen Fans der Spielreihe vermutlich nicht allzu gut ankommen. Denn abseits der veränderten Tonalität kommen auch die für die Marke ikonischen Autoschlachten kaum vor. Eine Anpassung, die überaus schade ist, obgleich die bereits bestätigte zweite Staffel diesbezüglich mehr liefern dürfte.
Obwohl diese Anpassungen für uns somit gut funktionieren, darf sich natürlich gefragt werden, ob all dies letztendlich wirklich noch "Twisted Metal" ist.