EA Sports FIFA - Jubiläums-Special

Beinahe 30 Jahre Fussball-Dominanz

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Lizenzmeister

Für diesen Wiedererkennungswert allerdings benötigt man nicht nur 3D-Grafik und knackscharfe Texturen, sondern vor allem auch die Lizenzrechte. Wie bereits erwähnt, kamen die ersten „FIFA“ -Teile noch ohne Original-Namen aus. Erst mit „FIFA 96“ und der darin integrierten FIFApro-Lizenz machten sich die Stars des Fussballgeschäfts endlich auch auf den heimischen Bildschirmen breit.

Mit diesem Deal hob sich die „FIFA“-Serie von dem Dauerkonkurrenten „Pro Evolution Soccer“ ab, der lange Zeit auf Fantasienamen setzen musste. Die Lizenzen für Spieler, Stadien und auch für Turniere, Ligen oder Veranstaltungen sorgten dabei für grosse Authentizität und ein Mittendrin-Gefühl. Wer mit seinen Stars spielen wollte, brauchte „FIFA“.

Fussball-Innovator

Eins zeigt sich bereits hier ganz deutlich: EA Sports erreichte mit „FIFA“ den Massenmarkt und etablierte es dadurch als Franchise. Entsprechend musste man auch das Gameplay immer wieder anpassen und für jedermann zugänglich gestalten. Der Spass steht im Vordergrund – nicht zwangsläufig die perfekte Simulation der Sportart Fussball. Gerade in der Anfangszeit war „FIFA“ in erster Linie ein flotter Arcade-Kick, durch den Erfolg von „Pro Evolution Soccer“ in der PS2-Ära passte man sich aber stärker an und schenkte Spielern vor allem auch die Chance, ihr Erlebnis durch Schwierigkeitsgrade und andere Optionen selbst anzupassen.

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EA Sports „FIFA“ wird immer wieder dafür kritisiert, dass man zu wenig wagt und auf der Stelle tritt. Das stimmt sicherlich auch, wenn man lediglich von einem Jahr zum nächsten springt. Betrachtet man allerdings die beinahe 30-jährige Historie, gibt es doch einige mehr als erwähnenswerte Punkte: Erinnert ihr euch noch an den Hallenfussballmodus aus „FIFA 1997“? Oder auch an denn Story-Modus „The Journey“ aus „FIFA 17“ und „FIFA 19“? Und wir wollen auch hier noch eine Lanze für die Pro Clubs bzw. den Be-A-Pro-Modus brechen. Diese Spielart ist mit eingespielten Mannschaften eine Klasse für sich und bekommt viel zu wenig Aufmerksamkeit.

Natürlich eckte EA Sports auch mit einigen Ideen an: FIFA Ultimate Team feierte sein Debüt bei „FIFA 09“ und bereits damals hagelte es Pay-To-Win-Kritik. Diese Problematik änderte sich bis heute nicht. Kein Wunder, verdient sich Electronic Arts doch eine goldene Nase damit. Allein 2021 waren es unglaubliche 1.62 Milliarden US-Dollar.

Auch gab es immer wieder Schwierigkeiten in Puncto Spielbalance: Beispielsweise hielten sich über Jahre Meldungen, dass der „Faktor Momentum“ die Online-Matches massiv beeinflussen würden. EA Sports wies diesen Vorwurf sogar vor Gericht offiziell zurück. Das 2016/17 aufgetauchte „Chemgate“ – also die fehlende Wirkung von Chemie-Boosts im FIFA Ultimate Team von „FIFA 16“ – dagegen kehrte man einfach unter den Teppich.

Die Zukunft von “FIFA”

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EA Sports FIFA 23

Und wie geht’s weiter? Für 2023 kündigte EA Sports zunächst den Ausbau von “FIFA 23” an. Zuletzt erweiterte man das Spiel mit dem Weltmeisterschaftsmodus zum Fussballgrossereignis in Katar. Im kommenden Jahr baut man die UEFA Champions League der Frauen und die Frauen-WM in Australien und Neuseeland in “FIFA 23” ein. Und natürlich wird es auch jede Menge Events und Specials für FIFA Ultimate Team geben.

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EA Sports FIFA 23

Wann und in welcher Form schliesslich der erste “EA Sports FC” auf den Markt kommt, ist bislang noch unklar. Fest steht: EA Sports bleibt dem Fussball treu und wird dem virtuellen Kick auch 2023 wieder seinen Stempel aufdrücken. So endet zwar das Kapitel “EA Sports FIFA”, jedoch wird es unter neuem Namen fortgesetzt. Auf die nächsten Jahrzehnte und ganz viele Torerfolge!

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