EA Sports Women's Football Summit - Special

Ein Riesenschritt für den Frauenfussball

Artikel Video olaf.bleich Roger Sieber

EA Sports investiert in den Frauenfussball

Abseits neuer Spielinhalte kündigte EA Sports den "Starting XI Fund" an. Dieser soll dabei helfen, den Frauenfussball, seine Talente und auch die Klubs schneller zu fördern. Als Startschuss investiert das Unternehmen 11 Millionen US-Dollar in den Fonds. Dazu präsentierte EA Sports ein 2023 startendes Praktikumsprogramm, um so "jungen Frauen mit diversen Lebensumständen zu inspirieren und den Einstieg in die Welt des Fussballs zu erleichtern".

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"Wir sind gerade erst am Anfang. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir das jüngste Publikum in der Sportart haben. Wir sind sozusagen der Trichter für die Fans für viele unserer Partner und Ligen. Wir nehmen diese Aufgabe sehr ernst, neue Fans an den Sport heranzuführen. Ich will jetzt nicht über Studien sprechen. Aber meine Sechsjährige kennt Sam Kerr aus 'FIFA 23'. Und sie läuft durch das Haus und ruft ihren Namen. Ich hoffe, dass wir weiterhin dieser Leuchtturm sein können, der neue Fans auf diesen Sport und diese Talente aufmerksam macht. Dadurch entwickelt sich auch der Sport weiter", erklärte Andrea Hopelain, Senior-Vizepräsidentin Brand bei EA Sports.

Sie sieht die bisherigen Reaktionen auf "FIFA 23" als Bestätigung für den eingeschlagenen Weg. Mit den Frauen-Mannschaften wurde drei Mal so häufig gespielt wie in früheren Teilen. Chelsea gehörte hier zu den beliebtesten Teams. Partnerschaften wie etwa mit der Champions League sollen Spielerinnen und Spieler zukünftig noch stärker motivieren. Das finanzielle Investment und die Zusammenarbeit - etwa auch mit DAZN - sollen zukünftig neben dem kreierten Content vor allem den Frauenfussball, seine Stars und die Klubs bekannter machen.

Ein Traum geht in Erfüllung!

"Es ist ein riesiger Schritt für den Frauenfussball. Ich denke, wir alle haben davon geträumt, in 'FIFA' zu sein und uns selbst zu spielen, als wir noch klein waren", bringt es die Schweizer Nationalspielerin Alisha Lehmann im persönlichen Gespräch während der Veranstaltung auf den Punkt. "Dass dieser Traum in Erfüllung geht, freut uns natürlich mega. Es ist ein Riesenschritt für den Frauenfussball." Für sie persönlich könnte die aktuelle Entwicklung nur dadurch getoppt werden, dass sie selbst auf dem Cover eines "FIFA"-Teils steht - wie Samantha Kerr in diesem Jahr. Aber sie ist bereits jetzt glücklich darüber, dass es überhaupt eine Frau als Coverstar gibt.

Sie selbst zockt zwar weniger, kann aber zu einer gelegentlichen Partie "FIFA" nicht nein sagen. Die Integration des Frauenfussballs und die Unterstützung durch EA Sports sind gerade für sie als Profispielerin wichtig, denn ihrer Meinung nach gibt es zwischen Frauen- und Männerfussball weiterhin eine riesige Kluft - obwohl der Frauenfussball in den vergangenen Jahren massiv gewachsen ist. Sie spielt inzwischen bei Aston Villa, und im Vergleich zum Frauenfussball in der Schweiz sieht sie einen klaren Unterschied: "Ich glaube, der Fussball in der Schweiz ist zurück - so fünf bis zehn Jahre im Vergleich dazu, wie wir hier spielen. Wenn man in Vollzeit arbeitet und danach ins Training muss: Die Überzeit, die man geben muss für die Trainings, und dass man danach noch einen Tag frei hat pro Woche, das kann man einfach nicht vergleichen. [...] Und ich denke, in der Schweiz ist einfach zu wenig Geld im Frauenfussball. Ich glaube, in einigen Männerklubs ist es sogar so. Daher liegt die Schweiz leider noch ein paar Jahre zurück und hat wohl andere Prioritäten", erklärt sie im Interview.

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Trotzdem sieht sie gerade die Initiative von EA Sports als grosse Chance. Schliesslich bringt man so mehr Augen auf den Frauenfussball und kreiert einfach mehr Aufmerksamkeit. Wieso Frauenfussball sie auf jeden Fall wert ist, beschreibt Lehmann mit drei einfachen Worten: "Frauenfussball ist ... ehrgeizig, aufregend und amazing!"

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