Figment 2: Creed Valley - Test / Review

Ein Ausflug in die Psyche der Menschen

Test Video Franziska Behner getestet auf PC

Koop-Modus

"Figment 2: Creed Valley" bietet einen Zwei-Spieler-Modus, um gemeinsam im Kopf von Menschen für mehr Klarheit zu sorgen. Allerdings dürft ihr euch diesen Koop-Modus nicht wie bei "It Takes Two" vorstellen, es ist eher eine Art "Beyond: Two Souls": Während ein Spieler die Hauptfigur steuert, ist der andere eher ein Support und schlüpft in die Haut des KI-Vogels, der mit jeder Menge frecher Sprüche an Dustys Seite flattert und aushilft, wo er kann. Für die Bosskämpfe ist das durchaus ganz hilfreich, aber auch keine grosse Offenbarung. Dies liegt vor allem daran, dass das Spiel im Singleplayer-Modus einfach gut funktioniert und man hier anscheinend einfach die Option für zwei Spieler einbauen wollte, um diesen Markt mit abzudecken.

Technische Probleme in einer zauberhaften Welt

Der Ausflug ins Unterbewusstsein funktioniert auf den ersten Blick sehr gut und sieht toll aus. Stilistisch orientiert sich "Figment 2: Creed Valley" am Vorgänger, ohne zu grosse Sprünge zu wagen. Manchmal werden die immer gleichen Designentscheidungen ein bisschen langweilig, aber dann überrascht das Spiel mit kleinen Rätsel-Dungeons, die sich vom Rest der Oberwelt abheben.

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Wenn ihr nicht gerade gegen kleine Probleme kämpft oder euch mit Meinungen unterhaltet, löst ihr Rätsel, um neue Wege zu gehen und Items zu erspielen. Manchmal wollen Schalter umgelegt werden, um Denkblockaden zu lösen. An anderer Stelle sucht ihr Items, um Türen zu öffnen. In den meisten Fällen funktionieren die Knobelaufgaben sehr gut, schwanken dabei aber stark im Schwierigkeitsgrad. Das hat den Vorteil, dass ihr euch nicht permanent den Kopf zerbrechen müsst und zeitweise wie im Autopilot über die Gedächtnisbrücken hüpft.

Wirklich ärgerlich wird es, wenn Rätsel aus unerfindlichen Gründen kaputtgehen - und das meinen wir so, wie wir es geschrieben haben. In einem Teil des Spiels mussten wir ein grösseres Areal ablaufen, Türen über das Betätigen von Maschinen öffnen und dabei gegen Gegner kämpfen. Auf der Suche nach der Lösung des enthaltenen Rätsels sind wir die Gegend immer wieder abgelaufen und haben herumprobiert.

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Irgendwann verschwanden die Widersacher grundlos, die zur Lösung des Rätsels essenziell sind. Das wussten wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht und haben ewig herumprobiert, um an dieser Stelle weiterzukommen. Das hat natürlich nicht funktioniert, was die Frustration extrem steigen lässt.

Fazit

"Figment 2: Creed Valley" ist niedlich gestaltet und versteckt hinter seiner zarten Optik eine ganze Reihe an ernsten Themen. Ängste, Sorgen und allerlei Probleme im Alltag werden über kleine Sequenzen angerissen und schliesslich im Verstand der Person von dem Hauptcharakter und seinem Sidekick bearbeitet. Manchmal reicht ein Perspektivwechsel, um die eigene Engstirnigkeit gegen eine offene Einstellung zu tauschen. An anderer Stelle gibt es grössere Albträume im Kopf, die uns keinen klaren Gedanken fassen lassen.

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Das spielerische Darstellen von ernsten Themen ist die grosse Stärke von "Figment 2: Creed Valley". Allein deshalb ist das Game ein absoluter Spieltipp. Obwohl manche Ideen nicht hundertprozentig zünden und wir uns stellenweise einen noch tieferen Einblick in die Psyche und Probleme gewünscht hätten, macht "Figment 2" schon ganz viel richtig.

Zum Vorgänger macht es keinen riesigen Schritt nach vorn, doch das muss es auch nicht unbedingt. Hier kommt es darauf an, was ganz tief verborgen liegt. Und das ist ziemlich gut.

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