Auf der E3 2015 wurde "Final Fantasy VII Remake" unter tosendem Applaus angekündigt. Kurz vor dem finalen Release am 10. April 2020 lud Square Enix nun erstmals zum ausführlichen Hands-on mit der deutschen Version der Neuauflage. Wir liessen uns das natürlich nicht zweimal sagen und spielten in Berlin gleich mehrere Stunden Probe.
Über 100 Entwickler, 80 Millionen US-Dollar Budget, zahlreiche Spiel-des-Jahres-Auszeichnungen, eine Metacritic-Wertung von 92 und mehr als 12,3 Millionen Verkäufe - "Final Fantasy VII" aus dem Jahr 1997 gilt bis heute als einer der Meilensteine der Videospielgeschichte. Nicht zuletzt, weil es dem Titel gelang, dem Genre der Japan-Rollenspiele auch im Westen einen unglaublichen Popularitätsschub zu verleihen. Mit dem Remake des Originals versucht Square Enix diesen Erfolg nun ein weiteres Mal zu replizieren. Nimmt man die von uns angespielte, fast fertige Preview-Fassung als Grundlage, sind die Japaner auf dem besten Weg dorthin.
Das Wichtigste gleich vorweg: "Final Fantasy VII Remake" ist streng genommen keine vollständige Neuauflage des Originals, sondern lediglich der erste von mehreren Remake-Teilen. Episode 2 befindet sich bereits offiziell in Entwicklung, hat aber noch kein Datum. Ob es einen möglichen dritten oder vierten Teil geben wird, verrieten die Macher auf dem Event nicht. Klar ist hingegen: Der Auftakt der Remake-Reihe - dem in unseren Augen noch der Untertitel "Part One" gutgetan hätte - fokussiert sich auf die Ereignisse in der Stadt Midgar und fügt dem Kern-Plot von 1997 viele neue Handlungsstränge hinzu.
Bevor wir uns diesen und anderen interessanten Neuerungen widmen, gibt es zunächst eine kurze Story-Zusammenfassung für alle, die den 23 Jahre alten Klassiker damals nie gespielt haben. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist Söldner Cloud Strife. Angeheuert von einer Öko-Terroristengruppe namens Avalanche - der auch seine langjährige Kindheitsfreundin Tifa Lockheart angehört -, soll der kampferprobte Cloud dabei helfen, die Aktivitäten der zwielichtigen Shinra Electric Power Company zu sabotieren. Das Unternehmen pumpt nämlich mit gigantischen Reaktoren die sogenannte Mako-Energie aus dem Inneren des Planeten und erzeugt damit Strom. Das Problem: Mako ist das Lebenselixier der Welt. Doch was passiert, wenn die Mako-Vorräte zur Neige gehen? Genau diese Sorge ist es, die Avalanche-Anführer Barret Wallace motiviert, die Reaktoren von Shinra in die Luft zu jagen. Strife soll dabei Schützenhilfe leisten.