Zwischen Profi und "Rotweinflieger"
"Toni" unterstützt diese Aussagen. Seiner Meinung nach gebe es im Vergleich zur realen Welt nur "kleinere Hardware-Unterschiede", ansonsten sei der Simulator wirklich "sehr nahe dran" an der Realität. Man könne etwa Systeme absichtlich vereisen lassen und dann aus Pilotensicht nachvollziehen und verstehen, was in bzw. mit einem A320-Passagierjet geschehe. Alle Abläufe bei der Flugvorbereitung und während des Flugs - die "Procedures" - seien absolut präzise nachempfunden. Trotzdem sei der "Flight Simulator" natürlich als Spiel ein riesiger Sandkasten, bei dem sich jeder herauspicken könne, was ihm Spass macht.
Nicht alle nehmen das Spiel so bierernst, sagt "Ecki", der aus dem Vereinsleben seines 280 Mitglieder starken Klubs berichtet. Zwar gebe es dort sehr aktive Fluggruppen und man flöge fast jeden Tag zusammen, betreibe sogar extra eigene Server. Dafür treffen sich Profis und Amateure zu Flügen, die extrem detailgetreu mit allen notwendigen Prozeduren, stundenlangen Flügen und natürlich Start und Landung mit LTC-Begleitung durchgeführt würden. Abseits dieser Hardcore-Erfahrung gebe es aber auch die "Rotweinflieger", wo es viel lockerer zugehe.
"Toni" wiederum habe als professioneller Pilot bis 2020 gar nicht gewusst, dass Flugsimulatoren "ein Thema" sind. Eines Abends habe er YouTube-Videos von Pascal Schmidt angesehen und sei ab diesem Moment "hooked" gewesen. Jetzt fliegt er regelmässig und betreibt erfolgreich seinen eigenen Streaming-Channel.
Die "Flight Simulator 40th Anniversary Edition"
Zu sehen sind dort sicher auch die Inhalte der Jubiläums-Edition, mit der Microsoft eine ganze Reihe von Fan-Wünschen erfüllt. Zu den Features des umfangreichen DLCs gehört unter anderem der Airbus A310-300, ein realitätsgetreu nachgebildetes Passagierflugzeug, das mit all seinen Details ins Spiel integriert wurde. Ein grosser Wunsch der Community sei gewesen, dass endlich auch Hubschrauber den Weg in den "Flight Simulator" finden - zwei Modelle stehen nun für Flugrunden bereit. Genauso viele Segelflieger dürfen jetzt durch die Lüfte gesteuert werden, wobei laut "Toni" die Thermik sehr gut funktioniert.
Wer sich im Technikmuseum mal hinter die Steuerknüppel der Spielstationen setzte, konnte tatsächlich bewundern, wie plastisch und eindrucksvoll die Luftströme im Spiel dargestellt werden. Den Kreis zur eigenen Chronik schliesst Microsoft mit der Jubiläumsversion nicht allein mit 24 Missionen, die aus der Vergangenheit des Franchises stammen. Richtig historisch wird es nämlich, wenn Microsoft nicht nur sich selbst, sondern auch die Geschichte der Luftfahrt feiert, die im nächsten Jahr ihren 120. Geburtstag hat. Aus diesem Anlass hievt der Entwickler sieben berühmte historische Flugzeuge ins Spiel, darunter die Hughes H-4 Hercules (auch bekannt als "Spruce Goose").
Wenn all das nicht genügend Motivation für eine Rückkehr zum "Flight Simulator" ist, dann sei vielleicht damit auf die Sprünge geholfen: Die "Microsoft Flight Simulator 40th Anniversary Edition" ist für all diejenigen, die das Game bereits besitzen, kostenlos. Dasselbe gilt natürlich für Mitglieder des Xbox Game Pass, hier sind das Spiel und dieses aktuelle Update Teil des Abonnements. Also: Worauf wartet ihr? Einsteigen, losfliegen und geniessen!