Ein Action-Feuerwerk, das sich immer wieder selbst ausbremst
Dabei lohnt es sich durchaus, die Hürde der zähen Anfangsstunden zu überwinden. Denn das zweite Highlight ist das Kampfsystem, das uns auch schon in unserer Vorschau zu "Forspoken" sehr gut gefallen hat. Was Luminous Productions dank der gleichnamigen Engine, die gewissermassen auch die Existenzberechtigung des mit Mitgliedern des "Final Fantasy"-Teams neu gegründeten Studios ist, hier an optischen Effekten auffährt, ist aller Ehren wert und teilweise wirklich spektakulär. Nach einer gewissen Eingewöhnung arbeiten Parkour und Magie auch wunderbar zusammen, obschon man gelegentlich den Eindruck hat, dass Frey einmal zu hektisch und dann wieder zu träge unterwegs ist. Beim Kampf gegen grosse und kleine Gegner, die gern auch mal in ganzen Gruppen auftreten, hat man also richtig Spass. Wem das schon genügt, dem sei "Forspoken" fast uneingeschränkt empfohlen.
Fast, denn auch das Kampfsystem hat bisweilen seine Tücken. Mit R3 kann man Gegner anvisieren, was jedoch etwa bei fliegenden oder im Wasser untertauchenden Kreaturen zu einer diffizilen Angelegenheit werden kann. Dann haut man mal den mit L2 ausgelösten Unterstützungszauber oder schlimmer noch die mit gleichzeitig gedrückten L2 und R2 ausgelöste Super-Attacke daneben. Da jede dieser magischen Angriffe eine nicht unbeträchtliche Abkühlphase benötigt, bis sie wieder einsatzbereit ist, bleibt einem oft nichts anderes übrig, als minutenlang nur auszuweichen oder sich auf den per gehaltener Kreistaste aktivierten Autoblock zu verlassen. Das verlängert so manchen Kampf, ohne ihn wirklich spannender zu machen. Welcher Zauber welche Funktion hat, ist zudem nicht immer ganz klar. Was hilft es uns, Ranken aus dem Boden spriessen zu lassen, die den Gegner nicht, wie das wiederum bei einem anderen Zauber der Fall ist, automatisch fesseln? Wir haben es bislang nicht herausgefunden. Die zugegebenermassen schön designten Menüs sind hier auch nicht wirklich hilfreich, weil extrem unübersichtlich, und oft versucht man vergeblich, einen bestimmten Freischaltpunkt zu erreichen, während der Fokus immer wieder unfreiwillig auf den falschen Arm des Skilltrees springt.