The Franz Kafka Videogame - Test

Puzzeln, rätseln und viel rumklicken

Test Video larissa.baiter@games.ch getestet auf PC

Wer mal eben 12 Franken über hat, der kann diese seit dem 6. April 2017 in zwei bis drei Stunden Rätselspass – oder doch eher Verzweiflung – investieren. Daedalic bringt mit „The Franz Kafka Videogame“ ein mit Rätseln und Knobelaufgaben gespicktes Adventure heraus, das sich um den Protagonisten K. dreht. Schon bei den ersten Rätseln wird klar, dass man mit reiner Logik nicht weit kommen wird. „Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.“ - Ein Zitat Kafkas aus seinen gesammelten Notizen. Das nahmen sich die Entwickler wohl sehr zu Herzen und bauten munter Rätsel, die immer absurder wurden.

Inhalt

K. ist ein Therapeut, der mithilfe von Hypnose Kindheitstraumata behandelt. Sein Hund bringt ihm nach einer Patientenbehandlung einen ominösen Brief, der ihn zum anderen Ende der Stadt lotst. Dort angekommen, bekommt er ein kurioses Jobangebot, für das er jedoch nach Amerika auswandern müsste. Er lehnt ab und wird kurzerhand selbst hypnotisiert und nach Amerika verschleppt. In allen Sequenzen müssen Rätsel gelöst werden, um das Adventure voran zu treiben und in die nächste Szene zu kommen.

Die Rätsel sind es auch, was das Spiel ein wenig kafkaesk macht. Sie folgen nicht wirklich einer Logik und wenn man versucht eine darin zu erkennen, wie eine Zahlenreihe richtig anzuordnen, werden spöttische Steamerfolge wie „der Logiker“ freigeschalten. Das führt jedoch dazu, dass das Spiel oftmals nur durch wildes herumklicken wirklich weiter geht. Hilfreich sind hier zumindest die Hinweise, die nach ein paar Minuten automatisch auftauchen. Wobei meist schon der erste hilft, um das Rätsel zu lösen und der zweite fast lösungsbuchmässig vorgibt, was zu tun ist.

Screenshot

Einen roten Faden ist beim Durchspielen trotzdem nicht so wirklich ersichtlich. Die Geschichte erscheint sehr weit hergeholt. Mit Kafka selbst hat es wenig zu tun, ausser dass dieser in seinen Werken ebenfalls mit abstrusen Gedanken und wirren Parabeln arbeitete. Hie und da schleicht sich eine kleine Einspielung ein, doch für jemanden, der nicht all zu vertraut mit den Werken des Schriftstellers ist, ist es einfach ein sehr wirres Point-and-Click-Adventure mit Rätseln.

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