gamescom

Wie gut ist die neue Messe wirklich?

Artikel Guest

Ausgewählte Pressevertreter waren am Mittwoch zum Pressetag an der Gamescom in Köln geladen. Natürlich war auch Games.ch vor Ort um sich einen Eindruck von der neuen Messe zu machen und nicht zuletzt um selbst Hand an kommende Spiele zu legen. Hier unser Eindruck von der grössten Videospielmesse Europas.

Die Anreise zum Flughafen Köln-Bonn sollte von überall her problemlos verlaufen und auch der Transfer zum Messegelände, das Mitten in der Stadt liegt, ist mit Bus, Bahn oder Taxi in einer guten halben Stunde zu bewältigen. Was den Standort angeht kann die Messe also schon mal Punkten und auch das Gelände selbst muss sich nicht verstecken. Mehr als grosszügig sind auf dem Areal neun Hallen und drei Parkdecks verteilt. Ist man erstmal in dem Gebäudekomplex drin, wird einem das unglaubliche Volumen erst so richtig bewusst. Einer der grossen Kritikpunkte in Leipzig, die Platzverhältnisse, sind in Köln also schon mal Geschichte. Natürlich waren am Pressetag nicht annähernd soviel Leute da, wie jetzt die nächsten Tage erwartet werden. Dennoch sollte der erwartete Ansturm platzmässig gut bewältigt werden können.

Die einzelnen Hallen selbst sind so gross, dass sogar mit den teils gigantischen Standaufbauten der Publisher noch genug Raum für Wege und Zuschauerareale geblieben ist. Die Stände selbst rangieren von 08/15 bis ausgefallen, vor allem Sony hat mit seiner Mischung aus Discoatmosphäre und stylisher Zockerlounge die Nase ganz weit vorn.
Auch Bethesta mit seinem Stand zu Brink, der aussieht wie ein abgewracktes Lagerhaus vor dem maskierte Söldner patrouillieren, hat uns sehr gut gefallen.
Am Nintendo-Stand, der voll auf das kommende "Mario und Sonic bei dem Olympischen Winterspielen" ausgerichtet war, konnte man ein Messebabe im Engelskostüm in einer übergrossen Schneekugel bewundern, wie sie das Spiel zockt.

Natürlich hat auch EA mehr gekleckert als geklotzt und riesige Aufbauten samt Mega-Videoleinwänden aufgestellt, auf den aktuelle Trailer liefen. Auf den Bühnen und kleinen Kabinen ringsherum darf man sich im neuen "Rockband: Beatles" versuchen, was von den Besuchern auch rege wahrgenommen wurde. Auch das neue "Need for Speed: Shift" bekam seinen grossen Auftritt und konnte an zahlreichen Stationen angezockt werden. Das eigentlich coole daran war, dass man pro Station gleich drei Monitore angeschlossen hatte, womit man quasi das Cockpit samt Seitenfenster simuliert hat.

Activision hat für die Präsentation von "Tony Hawks Ride" extra eine riesige Halfpipe aufgebaut, auf der vermutlich am Freitag der Grossmeister Tony Hawks selbst ein paar Tricks zum besten geben wird. Auch den neuen Controller konnte man antesten oder sich vorführen lassen. Mehr dazu an anderer stelle. Zudem konnte man endlich an das neue "DJ Hero" Hand anlegen, dazu haben Messebabes dann ordentlich abgetanzt.
Weniger aufgefallen sind die Stände von Microsoft und Codemasters, die vor allem ihr neues "Flashpoint Dragon Rising" zusammen mit einem Grafikkartenhersteller pushten. Insgesamt sieht aber alles so aus, wie man sich dies von einer Videogames-Messe wünscht und auch das Rahmenprogramm mit Special Events, Casemodding-Meisterschaft, E-Sport-Veranstaltungen und Konzerten wirkt stimmig. Allerdings hat man das Gefühl, dass sich die einzelnen Stände versuchen ständig zu übertönen und so ist der Geräuschpegel teilweise extrem hoch. Dafür funktioniert die Klimatisierung bestens, was bei den erwarteten hohen Temperaturen der nächsten Tage noch schwer an Bedeutung gewinnen dürfte.

Aber es gibt auch Kritikpunkte, wie z.B. die zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch unstrukturierte Besucherabfertigung, der Informationsaustausch unter den Staff-Mitgliedern lässt zu wünschen übrig und man wird oft von einer Person zur nächsten weitergereicht. Auch was die Verpflegungsmöglichkeiten angeht, waren die Auswahlmöglichkeiten recht überschaubar, dafür hat es aber geschmeckt. Die Preise sind zwar nicht ganz billig, aber liegen noch im Rahmen. WCs hat es genügend und sauber sind sie auch. Dumm nur, dass die Desinfektionsanlagen für die Hände spärlich ausserhalb der Sanitärsanlage platziert wurden und man auch eher zufällig auf die Präventionshilfen zur Vermeidung der allgegenwärtigen Schweinegrippe stösst. Aber wenigstens hat man daran gedacht!
Im Grossen und Ganzen wird man immer freundlich behandelt und auf Nachfragen bekommt man immer eine hilfreiche Auskunft, nur manche der Messehelfer wirkten schon zum damaligen Zeitpunkt genervt und unfreundlich. Ausserdem habe sie teilweise ohne Rücksicht auf die anwesenden Besucher einfach die Spielstationen blockiert und ihr eigenes Ding durchgezogen, anstatt die Besucher spielen zu lassen. Das geht wirklich nicht, aber es handelt sich dabei auch nur um wenige Ausnahmen. Eine Messe, die den Anspruch hat, die wichtigste der Gamesbranche zu werden, muss sich halt auch Kritik gefallen lassen. Die Weichen auf eine erfolgreiche und lange Zukunft sind aber in jedem Fall schon mal gestellt.

Ein Ausführlicher Artikel zu den vorgestellten Spielen folgt demnächst.

Kommentare

gamescom Artikel