Games.ch spielt drei Stunden lang den Multiplayer von Epics neuem Übershooter, quatscht mit Creative Director und Stardesigner Cliff Bleszinski und lässt in San Franciso Fleischbällchen vom Himmel regnen...
Es war einmal eine Kettensäge, die sehnte sich nach Blut. Blut. Und noch mehr Blut. Sie war regelrecht abhängig von den roten Körpersäften. Und dann gab es da diesen Kerl, Marcus Fenix. Der trank des Morgens seine Stereoidmilch, köpfte des Mittags ein paar Locusts und schnitt gegen Abend einem dieser Ungeheuer das Rückenmark aus den Knochen. Alles ward gut, doch die Brut fiel erneut auf seinem Heimatplaneten Sera ein, schlachtete das Volk, tötete seine Familie und machte ihn richtig sauer. So wurden Kettensäge und Marcus dicke Freunde und wenn sie nicht gestorben...
Bullshit. Jetzt hören wir mal auf mit der Märchenerzählerei, Halbwahrheiten aus dem Internet und halbgaren Gerüchten. Games.ch-Autor Benjamin ist für euch nach San Francisco gejettet und spielt auf Microsofts Spring Showcase Event "Gears of War 3" im Multiplayer.
Bühne frei für Cliff Bleszinski. Der sympathische Creative Director leiht sich vom Autor erstmal dessen Sonnenbrille um seinen Coolness-Faktor zu checken und spricht dann locker und ausführlich über die Entwicklung der Marke "Gears of War". Das Interview entsteht gerade unter wildem Tastaturgehacke in den Nächten von San Francisco, aber den Multiplayer-Check können wir euch schon jetzt, rund fünf Stunden nach dem Event servieren. Quasi so frisch wie die letzten Blutkonserven auf Sera.
Spielen durften wir die 4 Karten Checkout, Trenches, Overpass und Trashball. Checkout spielt im Inneren eines grossen Markts, der in einer antik angehauchten Stadt liegt und Häuserkampf pur bietet. Trenches legt seinen Fokus auf den Grabenkampf. Das ganze Szenario ist mit Gräben durchzogen und im Zentrum liegt ein gewaltiger Berg. Teamplay ist hier Trumpf, denn wer es schafft die Bergspitze einzunehmen, gewinnt eine taktisch hocheffiziente Scharfschützenposition. Damit die nicht allzu zementiert wird, fegt immer mal wieder ein Sandsturm über den Berg. Hier heisst es schnell sein, präzise schiessen und den Berg stürmen. Denn nur in diesem kurzen Zeitfenster können die Verteidiger ihre Trumpfkarte Scharfschütze nicht ausspielen. Ene Mene Mu und raus bist du. Schliesslich wollen wir den Hügel einnehmen und selbst jede Menge Punktebringende Headshots erzielen.
Weiter ging’s mit Overpass, einem klassischen Strassenkampfszenario. Auf der einen Seite der Chaussee liegen hohe Gebäudereihen, die gute Deckung und Scharfschützenpositionen bieten. Auf der anderen liegt eine Bushaltestelle mit einem ausgebrannten Wrack, welches ebenfalls gegen unerwünschte Bleiduschen schützt. Diese Karte bietet ausserdem diesen cineastischen Moment. Wo in "Black Ops" Helikopter kreisen, ist es hier die ganze Umgebung die plötzlich anfängt zu zittern. Durch Erdbeben geraten die Gebäude in Schieflage und versinken mit dumpfen Grollen im Erdreich.
Wahnsinnig stark inszeniert, man spürt selbst im Mehrspielermodus den Untergang der Menschheit. Gezielt zerstörbar ist die Umgebung allerdings nicht, der Bad Company-Effekt würde laut Bleszinski nicht zur Gears-Spielmechanik passen: "Gears ist eine Metzelorgie, aber dahinter stecken jede Menge taktischer Überlegungen. In der Regel geht es darum durch perfektes Timing von einer Deckung zur nächsten zu switchen und so den Feind massiv unter Druck zu setzen, ohne selbst Kugeln zu fangen. Nur wo wäre die Deckung, wenn man sie einfach zerstören könnte? Siehste, würde nicht funktionieren".Den Abschluss in der Kartenauswahl markiert dann Trashball. Ihr kennt doch alle Cole, oder? Er war vor seiner Karriere bei den Marines professioneller Trashball-Spieler. Das Szenario ist im Grunde ein Footballstadion, nur eben völlig zerstört und mit einigen fiesen Fallen. Beispielsweise hängt die frühere Moderatorenkabine nur noch an einem Seil über dem Spielfeld – draufhalten, die Stricke reissen und ruckzuck werden wieder zwei böse Locust von den Trümmern begraben.