Ginsha - Test / Review

Metroidvania-Geheimtipp aus der Schweiz

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Allzweckwerkzeug

Einer dieser frühen Aha-Momente kommt in Form des Energieschildes. Den könnt ihr wenig überraschend dazu benutzen, um Angriffe abzuwehren. Richtet ihr den Schild jedoch nach oben, verwendet ihr ihn als Fallschirm, um euren Fall zu verlangsamen. So könnt ihr aber auch Luftströme benutzen, um Auftrieb zu erhalten, und neue Areale erreichen, indem ihr über Abgründe gleitet.

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Vielleicht merkt ihr dann bei einer besonders kniffligen Hüpfpassage, dass ihr den Schild auch zum Schutz von Hindernissen verwenden könnt und so vorher tödliche Stacheln zur nützlichen Plattform werden. Dieser vielseitige Einsatz der verschiedenen Upgrades und Fähigkeiten zieht sich durch das Spiel und zeigt das Metroidvania-Genre von seiner besten Seite.

Auch vom Rollenspiel-Genre hat PolarityFlow sich inspirieren lassen, denn beim Besiegen von Gegnern erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die ihr dann an Speicherpunkten zum Steigern eurer Stufe benutzen könnt. Die vier Attribute, die ihr aufwertet, erlauben es euch, mehr Schaden auszuteilen bzw. einzustecken oder eure Energieleiste zu erweitern. Gleichzeitig erhaltet ihr mit jedem Level-up einen Fähigkeitenpunkt, mit dem ihr euren Spielstil weiter definieren könnt. Hier sind die meisten Fähigkeiten leider nur prozentuale Upgrades, die sich nicht direkt im Spielfluss bemerkbar machen. Da wäre also noch etwas Besserungspotenzial.

Umfangreiches Pixel-Abenteuer

Am meisten beeindruckt hat uns die schiere Fülle an neuen Umgebungen, kniffligen Hindernissen und fordernden Bossen. Über sechs verschiedene Planeten erkundet ihr endlose Wälder, industrielle Cyberpunk-Ruinen und gefährliche Magma-Höhlen. Wer fleissig Gegner und andere Objekte scannt, kann im Spielverlauf sogar eigene Welten in einer Simulation generieren.

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Diese fremden Welten werden durch einen sehr charismatischen Pixellook zum Leben erweckt, auch wenn manche Umgebungen, besonders zu Beginn des Spiels, etwas leblos und statisch wirken. Die minimalistische Grafik wird von einem sehr gelungenen Soundtrack begleitet, der jedem Gebiet seine ganz eigene Atmosphäre verleiht. Auch abseits der Musik ist besonders das Audio-Design hervorzuheben, bei dem "Ginsha" weit vor anderen Indie-Titeln liegt.

Fazit

"Ginsha" ist ein absolutes Muss für Metroidvania-Fans. Das Spiel kombiniert geschickt Elemente aus Videospielklassikern mit neueren Ideen und schafft es, sie in ein sehr hübsches und grossartig klingendes Gesamtpaket zu verpacken. Lediglich der Schwierigkeitsgrad und das Fehlen fast jeglicher Navigationshilfen könnten weniger erfahrene Spieler abschrecken.

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