God of War (Kartenspiel) - Test / Review

Kooperative Monsterprügelei

Test Video Alain Jollat getestet auf Brettspiele

Fazit

Der Einstieg in das "God of War"-Kartenspiel ist nicht gerade leicht. Viele unterschiedliche Kartenarten und Marker sorgen selbst nach dem ersten Studium der Regeln für Stirnrunzeln. Man hat zwar schon verstanden, wozu die Karte oder der Marker da ist, allerdings erkennt man mitunter nicht von Beginn an, wie sich der Gegenstand in die Spielmechanik einfügt. Zudem fasst einen das Spiel nicht gerade mit Samthandschuhen an, und in der ersten Spielrunde waren alle unsere Helden schon kurz nach dem Start tot.

Jeder Held hat eine gewisse Rolle zu erfüllen - und das muss den Spielenden schon zu Beginn klar sein. Einfaches Losspielen wie bei vielen anderen Spielen gibt es hier nicht. Je nach Heldenzusammenstellung ergibt sich leider bei einigen Schauplätzen ein Balancing-Problem. So kann man Siegbedingungen relativ einfach erreichen, hat dann aber beim nächsten Schauplatz - oder gar Endgegner - enorme Probleme. Und hat man das Pech, relativ früh ausgeknockt zu werden, muss man bis zum Schauplatz-Ende warten, bevor man wieder mitspielen darf. Und das kann sich mitunter in die Länge ziehen.

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Ausserdem muss in den ersten Runden häufig auf die Anleitung zurückgegriffen werden, um eine Erklärung für die Icons zu finden, die auf den Schauplatzkarten aufgedruckt sind. Sie sind in sich zwar schlüssig, doch gibt es genügend davon, damit man einfach nicht alle nach einmaligem Regelstudium auswendig kennen kann. Obendrein sind sie mitunter etwas unauffällig in den Karten-Ecken platziert und werden im Kampfgeschehen gern vergessen - etwa, wenn nach jedem erfolgreichen Angriff eine Schauplatzkarte umgedreht werden muss.

Was bleibt unterm Strich nun übrig? Aussen hui und innen pfui? Optisch macht das Spiel definitiv etwas her und ist auch sehr schön illustriert. Die Idee mit den unterschiedlichen Schauplätzen und Endgegnern sorgt für Abwechslung - zumindest, bis man alle einmal gespielt hat. Das Balancing ist leider nicht immer ideal, und es kann vorkommen, dass man sich nach über einer Stunde Spielzeit in einer Situation wiederfindet, die nur als frustrierend bezeichnet werden kann. Das muss aber nicht passieren - es kann auch komplett anders laufen, und man schnetzelt sich fast nur so durch die Schauplätze. Genau diese Unsicherheit tut dem Spiel allerdings nicht gut.

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Das "God of War"-Kartenspiel ist ein per se interessantes kooperatives Spiel (das auch solo gespielt werden kann) mit einer ansprechenden Gestaltung, schönem Spielmaterial und spannenden Ideen - aber leider auch einer unausgewogenen Spielmechanik, die für frustrierende Spiel-Erlebnisse sorgen kann.

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