Für "Gran Turismo 4" wurde die Fahrphysik grundlegend überarbeitet
Pünktlich zur Jahrtausendwende erscheint die PS2, der kurz darauf "Gran Turismo 3: A-Spec" folgt. Grafik und Fahrphysik profitieren vom Leistungszuwachs, den die neue Hardware bietet. Der Fuhrpark muss wegen des dafür nötigen hohen Aufwands allerdings auf 181 Modelle zurechtgestutzt werden. Dafür gibt es nun insgesamt 34 Strecken und Ausdauerrennen, die schon mal mehrere Stunden dauern können. Mit fast 15 Millionen ist "GT 3" der weltweit bislang meistverkaufte Titel der Serie. 2005 geht "Gran Turismo 4" mit einer grundlegend überarbeiteten Fahrphysik und jeder Menge Superlativen ins Rennen: 722 Rennwagen von 80 Herstellern und 51 Pisten legen die Latte nicht nur für die Genrekonkurrenz, sondern auch für alle folgenden Teile extrem hoch. Eingeführt wird ausserdem der Fotomodus.
Dass sich "Gran Turismo" über die Jahre hinweg an die Spitze, für viele Fans und Kritiker sogar uneinholbar an die Poleposition des Rennspielgenres gesetzt hat, ist nicht zuletzt der ausgeklügelten Balance von Steuerbarkeit und realistischer Fahrphysik zu verdanken. Während das Controller-Feedback einen sogar die Beschaffenheit des Untergrunds spüren lässt, hat man zu jeder Zeit den Eindruck, realen physikalischen Gesetzmässigkeiten zu unterliegen. Der Wechsel des Fahrzeugtyps und das Feintuning haben spürbare Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Trotzdem bleiben die Autos fast immer beherrschbar. Fehler werfen einen zurück, aber selten aus dem Rennen, weshalb der Frustfaktor bei einem gleichzeitig hohen Grad an Realismus niedrig bleibt.
"Gran Turismo" geht online
2007 kommt in Europa die PS3 auf den Markt. Den nach einem neuen "Gran Turismo" hungernden Fans bietet Sony mit "Gran Turismo HD Concept" einen Vorgeschmack auf kommende Grossereignisse, allerdings mit nur einer einzigen Strecke und zehn Fahrzeugen. Ein Jahr später folgt "Gran Turismo 5 Prologue" mit dem ebenfalls langersehnten Online-Modus. Bevor die Vollversion erscheint, legt man noch einen Zwischenstopp auf der portablen PSP ein. Damit kann man sich nun auch unterwegs ans Steuer von rekordverdächtigen 800 Fahrzeugen setzen. Klar, dass grafische Rekorde auf der Plattform nicht möglich sind. Mit 60 Bildern pro Sekunde macht das mobile "GT" aber trotzdem eine gute Figur.
"Gran Turismo 5" erscheint schliesslich 2010 und bietet als erster Serienteil ein allerdings noch ausbaufähiges Schadensmodell. Mehr als 1'000 Fahrzeuge stehen in den virtuellen Rennställen bereit. 72 Strecken warten darauf, befahren zu werden. Dynamische Wettereffekte, ein Strecken-Editor und ein umfangreicher Online-Modus lassen die Wartezeit schnell verschmerzen. Der akribische 3D-Nachbau echter Boliden reicht Yamauchi nun aber nicht mehr: Polyphony Digital engagiert sich im echten Rennsport. In Kooperation mit Nissan bietet die "GT Academy" in Online-Rennen qualifizierten Spielerinnen und Spielern ein Ausbildungsprogramm mit professionellen Fahrern und auf echten Rennstrecken bis hin zur Fahrerlizenz und zum Einstieg in den realen Motorsport.